
Beim Deutschen Ärztetag in Essen kam Dr. Klaus Reinhardt bei der Wahl zum Ärztepräsidenten auf 125 Stimmen der Delegierten. Seine Gegenkandidatin Dr. Susanne Johna erhielt 122 Stimmen. Die 57-Jährige wurde anschließend zur Vize-Präsidentin der Bundesärztekammer (BÄK) gewählt.
Reinhardt hatte das Amt als Ärztepräsident vor vier Jahren von Frank Ulrich Montgomery übernommen und wurde in der Corona-Pandemie zu einem gefragten Interviewpartner. Er arbeitet als Hausarzt in Bielefeld, wo er die von seinen Eltern gegründete Praxis weiterführt. Der 62-Jährige ist außerdem Vorsitzender der Medizinervereinigung Hartmannbund. Die Bundesärztekammer vertritt die Interessen von 550 000 Ärztinnen und Ärzten.
Wir brauchen einen echten Paradigmenwechsel in der Gesundheitspolitik.
In seiner Bewerbungsrede hatte Reinhardt gefordert: „Wir brauchen einen echten Paradigmenwechsel in der Gesundheitspolitik.“ Die Probleme im Gesundheitswesen seien für die Gesellschaft ebenso bedeutend wie etwa der Klimawandel. „Deshalb streite ich dafür, dass das Thema Gesundheit ebenso zukunftsweisend diskutiert wird wie das Thema Klima.“ Diese Tragweite verkenne die Politik bislang noch. „Was da zum Teil an Lösungsansätzen in der Politik diskutiert wird, ist abenteuerlich bis absurd.“
Johna wäre die erste Frau an der BÄK-Spitze gewesen
Seine Gegenkandidatin Johna führt seit 2019 den Marburger Bund, den größten deutschen Ärzteverband, der zugleich als Gewerkschaft fungiert. In den Tarifverhandlungen für die Ärzte an kommunalen Kliniken hatte der Marburger Bund zuletzt mehrmals zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Die in Duisburg geborene Medizinerin arbeitet als Oberärztin für Krankenhaushygiene in Rüdesheim bei Wiesbaden. Sie wäre die erste Frau an der Spitze der Bundesärztekammer gewesen.





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