
Die Krankenhausstraße 70 im bayerischen Pfaffenhofen ist für Christian Degen eine bekannte Adresse. Der neue Geschäftsführer der Ilmtalkliniken kennt sich hier bestens aus. Von Mai 2017 bis Ende 2018 war der 42-Jährige Prokurist und anschließend schon einmal Geschäftsführer der Ilmtalklinik GmbH, die zwei Krankenhäuser in Pfaffenhofen und Mainburg betreibt. Zudem hatte Degen von September 2013 bis März 2014 bereits als kaufmännischer Leiter des Unternehmens gewirkt, und im vergangenen Jahr war er ab April tageweise abgestellt, um die Geschäftsführung erneut zu unterstützen.
Denn eigentlich arbeitete Degen als Referent und Büroleiter des Pfaffenhofener Landrats Albert Gürtner. Zudem war er Pressesprecher und zuständig für das Beteiligungs-Management des Landkreises, der 73 Prozent an den Ilmtalkliniken hält. Die übrigen 27 Prozent liegen beim Landkreis Kelheim.
Führungs-Duo mit Ingo Goldammer
Degens detaillierte Kenntnisse der Krankenhaussituation dürften den Aufsichtsrat der Ilmtalklinik GmbH überzeugt haben: Das Gremium gab eine einstimmige Empfehlung für ihn als Geschäftsführer ab. Die Klinikleitung teilt sich Degen mit dem zweiten Geschäftsführer Ingo Goldammer, dessen aktueller Vertrag noch bis Ende 2023 läuft. Mit der Entscheidung für Degen endet das Interimsmanagement durch die Hospital Management Group (HMG). Sie hatte ab Ende 2021 Degens Vorgänger Peter Lenz (62) gestellt, der das Haus seitdem ebenfalls zusammen mit Ingo Goldammer geleitet hatte.
Anspruchsvolle Aufgabe und „zwei große Ziele“
Die Ilmtalkliniken stecken tief in den roten Zahlen, zudem laufen umfangreiche Neubaumaßnahmen. Degen erklärte, er sehe seine neue Position als anspruchsvolle Aufgabe und habe sich kurzfristig zwei große Ziele gesetzt. „Zuerst müssen wir für die Klinik eine stabile Finanzierungsstruktur schaffen“, sagte er. Dazu müssten die Landkreise Pfaffenhofen und Kelheim „mit an Bord geholt werden“. Diese hätten bereits Zustimmung signalisiert.
Noch viel wichtiger allerdings sei das Thema Personal, so Degen: „Um künftig als Klinik am Markt als Wettbewerber bestehen zu können, müssen wir stabile Personalstrukturen schaffen.“ Als Arbeitgeber müssten sich die Kliniken von Mitbewerbern absetzen, betonte der neue Chef. Entsprechende Vorschläge werde er den Mitarbeitenden zeitnah vorstellen.





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