
Rund sieben Jahre hat Prof. Dr. Thomas Moesta als Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender die Geschicke des Universitätsklinikums Halle (Saale) geleitet – nun legt er die Positionen „aus persönlichen Gründen und eigenem Wunsch zum 31. Mai 2025“ nieder, teilt das Klinikum mit. Aufsichtsrat und Klinikumsvorstand bedauerten diese Entscheidung, heißt es. Über die Nachfolge werde der Aufsichtsrat zu gegebener Zeit entscheiden.
Künftig wird Moesta in Hannover tätig sein. Dort hat der Diakovere-Konzern seinen Sitz, für den Moesta ab dem 1. Juni den Posten des medizinischen Geschäftsführers übernimmt. Der bisherige Amtsinhaber Dr. Christian Unzicker hatte sich im Oktober 2024 wegen unterschiedlicher Auffassungen zurückgezogen. Er hatte die Position im April 2023 übernommen.
Rückkehr in die Heimat
Mit Moesta gewinne Diakovere „einen äußerst erfahrenen Mediziner und engagierten Klinikmanager“, sagt Aufsichtsratschef Dr. Hans Ulrich Anke. Er vereine „vielfältige medizinische Expertise mit großer Führungserfahrung und kennt die aktuellen Herausforderungen im Gesundheitssystem genau“. Der Wechsel führt Moesta zurück in seine Heimat: Er wohnt mit seiner Familie in der Landeshauptstadt Hannover.
Für ihn sei es ein zentrales Anliegen, „bei aller notwendigen Weiterentwicklung von Effizienz und Wirtschaftlichkeit die Menschlichkeit und Zuwendung in der Krankenversorgung und in der Sozialarbeit zu bewahren und weiter auszubauen“, betont Moesta mit Blick auf seine neue Aufgabe. Zur Konzerngeschäftsführung von Diakovere gehören weiterhin Stefan David und Sabine Jung.
Moesta hat langjährige Erfahrung in der direkten Patientenversorgung und in der Leitung großer Kliniken. Mehr als ein Jahrzehnt etwa war er Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie am Krankenhaus Siloah in Hannover. Darüber hinaus fungierte er als Ärztlicher Direktor im Klinikum Region Hannover und führte 2014 den gesamten Klinikverbund übergangsweise als Medizinischer Geschäftsführer. 2018 wechselte er als Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor an die Universitätsmedizin Halle und trieb die inhaltliche und strukturelle Neuausrichtung voran.
Wichtige Weichen gestellt
Moesta habe „entscheidende Impulse für die medizinische Versorgung der Patienten in Sachsen-Anhalt gesetzt und das Universitätsklinikum sicher durch sehr schwierige Zeiten“, erklärt Prof. Dr. Armin Willingmann, der Aufsichtsratsvorsitzende des Universitätsklinikums. Mit großer Weitsicht habe er zudem Weichen für die Zukunft gestellt.
Neben wichtigen Bauprojekten habe Moesta wichtige Kooperationen initiiert und vertieft. So wurde etwa eine Partnerschaft mit dem BG Klinikum Bergmannstrost in Halle vertraglich vereinbart, das seinen somatischen Schwerpunkt auf den Campus der Universitätsmedizin verlagert, um eine arbeitsteilige Kooperation auf universitärem Niveau zu realisieren. Darüber hinaus sei die Minderheitsbeteiligung am wirtschaftlich angeschlagenen Diakoniekrankenhaus Halle ein entscheidenden Schritt der Universitätsmedizin „als Akteurin in der Koordination der regionalen Gesundheitsversorgung“.
Diakovere-Konzern
Diakovere ist nach eigenen Angaben Niedersachsens größtes gemeinnütziges Unternehmen im Gesundheits-, Sozial- und Bildungsbereich. In den drei Krankenhäusern Annastift, Friederikenstift und Henriettenstift einschließlich einer Rehabilitationseinrichtung, der Jugend-, Alten- und Behindertenhilfe, der Palliativmedizin und dem Hospiz werden mehr als 5500 Menschen beschäftigt. Auch Fachschulen für Gesundheitsberufe mit 888 Ausbildungsplätzen, eine Akademie, ein Berufsbildungswerk für Menschen mit Behinderung sowie eine inklusive Grund- und Oberschule gehören zu dem Konzern, dessen Jahresumsatz 408 Millionen Euro beträgt.







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