
Felix Happel wählt große Worte. Es sei eine neue Unternehmensphase, die nun beginne, sagt der Verwaltungsratspräsident der Porterhouse Group AG. Zu der Beteiligungsholding mit Sitz in Luzern in der Schweiz gehören seit 2018 auch die Paracelsus-Kliniken in Deutschland, und nun hat sie die Geschäftsführung der Fachklinikgruppe neu aufgestellt.
Seit dem 1. Juli führt Phillip Fröschle als CEO die Paracelsus-Akutkliniken in Deutschland. Der 41-Jährige, der gleichzeitig bereits Geschäftsführer der Paracelsus-Rehakliniken in Deutschland ist, bilde mit dem bisherigen CTO Fabian Pritzel (43) nun die neue Geschäftsführung der Paracelsus-Kliniken Deutschland GmbH & Co. KGaA, teilt das Unternehmen mit. Florian Distler (COO) und Tomislav Gmajnic (CCO) scheiden aus der Geschäftsführung aus.
Mehr Digitalisierung, höhere Mitarbeiterzufriedenheit
Aktuell betreibt Paracelsus Fachkliniken an neun Standorten und beschäftigt dort rund 2600 Mitarbeitende. Das Augenmerk liege in der neuen Unternehmensphase nun darauf, die Behandlungsqualität durch Digitalisierung und Prozessoptimierung sowie die Mitarbeiterzufriedenheit noch weiter zu steigern, sagt Felix Happel.
Für die weiteren Wandlungen im Gesundheits- und Krankenhauswesen sowie die Konsolidierung am deutschen Gesundheitsmarkt seien die Akutkliniken jedenfalls optimal vorbereitet, ist er überzeugt. Entsprechend, so Happel, solle Fröschle die Schwerpunkte seiner Arbeit insbesondere auf die weitere Verbesserung der Behandlungsqualität durch Einbindung digitaler Lösungen sowie eine stärkere Verlagerung der Entscheidungskompetenzen in die Standorte legen.
Wir wollen Wachstum schaffen, im ambulanten wie im stationären Sektor.
In den vergangenen Jahren habe die Gruppe ihr Leistungsportfolio auf die Gebiete Endoprothetik, Neurologie, Wirbelsäulenchirurgie, Urologie sowie Geriatrie und Schmerztherapie fokussiert, heißt es in der Mitteilung weiter. An einigen Standorten werde das medizinische Profil durch Regel- und Notfallversorgung ergänzt.
Künftig sollen die Fachkliniken durch die Dezentralisierung von Verantwortung, Digitalisierung und Prozessoptimierung noch flexibler und schneller auf Entwicklungen des Marktes reagieren können. „Wir wollen Wachstum schaffen, im ambulanten wie im stationären Sektor“, sagt Happel: „Aus dieser Position heraus können wir uns exzellent weiterentwickeln und neue Projekte erfolgreich umsetzen.“
Mehr Verantwortung für Mitarbeiter vor Ort
Fröschle ist seit Juni 2022 CEO der Paracelsus Rehabilitationskliniken Deutschland GmbH, die zehn Kliniken in Deutschland betreibt und rund 900 Mitarbeitende beschäftigt. Operativ getrennt wird Fröschle den Bereich auch weiterhin führen. Zuvor war er Geschäftsführer und Regionalgeschäftsführer bei verschiedenen großen privaten Betreibern von Akut- und Rehabilitationskliniken.
Als einen der grundlegenden Erfolgsfaktoren sieht der gelernte Bankkaufmann die Fokussierung auf die Standorte und damit vor allem eine Verlagerung der Entscheidungskompetenz und Verantwortung hin zu den Leistungserbringern: „Die Mitarbeiter vor Ort wissen im Regelfall am besten, was getan werden muss, um weiter voranzukommen.“

Jan Kiemele verstärkt Geschäftsführung der Rehakliniken
Bei den Rehabilitationskliniken wird Fröschle jetzt von Jan Kiemele als COO unterstützt. Der 41-Jährige war bei Paracelsus bisher als Leiter strategische Projekte und Prozesse tätig. Diese Aufgaben übernimmt künftig Annegret Balters.
Die 34-Jährige ist seit Januar 2023 als Geschäftsführerin der vier Paracelsus-Rehakliniken in Bad Essen tätig. Diese Funktion werde sie auch weiterhin behalten, teilt Paracelsus mit. In ihrer neuen Rolle werde Balters den Fokus unternehmensübergreifend auf Prozesseffizienz und optimierte Abläufe legen. Ziel sei es, Mitarbeiter zu entlasten, um die Behandlungsqualität weiter zu steigern und mehr Zeit am Patienten zu gewährleisten.
Vor ihrem Start bei Paracelsus war Balters fünf Jahre als Leiterin einer Rehabilitationsklinik und seit 2015 in leitenden Positionen bei großen Rehaklinik-Trägern tätig. Kiemele, der 2022 zu dem Unternehmen wechselte, arbeitete vorher mehr als zehn Jahre bei einem der größten privaten Klinikträger in Deutschland, zuletzt in der Funktion als kaufmännischer Direktor.





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