

Chengs Arbeiten könnten nicht nur dazu beitragen, dass Querschnittsgelähmte wieder gehen können. Sie könnten der roboterassistierten Medizin insgesamt einen Schub verleihen, denn die steht immer wieder in der Kritik – vor allem, weil der Roboter zwar extrem genau schneidet, aber mit seinen Instrumenten nicht fühlen kann.
Cheng forscht auch auf dem Gebiet der Sensorik von Robotern. Einer seiner Roboter hat eine von Sensoren übersäte Gummihaut – die ihm das Registrieren von Berührungen erlaubt und Tastsinn verleiht. Der Roboter kann damit zum Beispiel weiche Orangen aussortieren, ohne eine einzige zu zerquetschen. Aber es geht Cheng um mehr: Ziel seiner Forschung ist es, neuronale Systeme aus dem Tierreich auf Roboter zu übertragen. Ihre Sinne liefern bei der Jagd oder auf der Flucht oft unscharfe, widersprüchliche oder zeitversetzte Informationen an das Gehirn – das trotzdem eine sinnvolle Entscheidung trifft.
Unter dem Titel „Roboterassistierte Medizin: Verteufelt, gefürchtet, jetzt Realität – Chancen und Möglichkeiten“ diskutiert Prof. Gordon Cheng, Lehrstuhlinhaber für Kognitive Systeme der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der TU München, auf dem Hauptstadtkongress in Berlin mit Prof. Christian Hendrich, Ärztlicher Direktor und Chefarzt des Orthopädischen Krankenhauses Schloss Werneck, und Prof. Thomas A. Schildhauer, Ärztlicher Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik und Poliklinik des Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikums Bergmannsheil Bochum. Die Podiumsdiskussion findet am Dienstag, 20. Juni um 16.30 Uhr auf dem Hauptstadtkongress statt.






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