
Fast kein Krankenhaus in Deutschland kann die aktuellen Kostensteigerungen bei Energie, Löhnen und medizinischem Bedarf aus den laufenden Einnahmen decken. Wie eine Blitzumfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) im Auftrag der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) ergab, ist das nur vier Prozent der Kliniken möglich. Ihre Liquiditätssituation bewerten 34 Prozent der Befragten aktuell als schlecht, 29 Prozent schätzen sie sogar sehr schlecht ein. Kurz- und mittelfristig sehen 69 Prozent der Häuser ihre Existenz gefährdet.
Große Zweifel hegen die Kliniken der Umfrage zufolge daran, dass die Krankenhausreform in wesentlichen Feldern Verbesserung bringt: Nur elf Prozent erwarten, dass sie durch die Reform mehr Personal gewinnen können. Dafür begrüßt die Mehrheit, dass die Fallpauschalen durch Vorhaltepauschalen ergänzt werden sollen.
Kliniken erwarten keine Entlastung bei der Bürokratie
Kaum Hoffnung wird jedoch in die Versprechen des Bundesgesundheitsministers gesetzt, die Reform werde für weniger Bürokratie und weniger wirtschaftlichen Leistungsdruck sorgen. Zwei Drittel halten die Ankündigung der „Entökonomisierung“ für ein leeres Versprechen, und 91 Prozent erwarten keine Entlastung bei der Bürokratie.
„Gerade die dramatisch pessimistischen Aussichten der Krankenhäuser auf ihre eigene Zukunft müssten ein Weckruf an den Minister und die Bundesregierung sein, jetzt kurzfristig zu handeln und die Kliniken mit einem Inflationsausgleich von den extrem gestiegenen Kosten zu entlasten“, mahnt der Vorstandsvorsitzende der DKG, Dr. Gerald Gaß. Es bleibe fraglich, wie viele Krankenhäuser die Reform unter den jetzigen schweren wirtschaftlichen Bedingungen überhaupt erleben werden.






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