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Studie KrankenhausqualitätIn Sachsen und Bayern sind Patienten besonders zufrieden

Patienten in Sachsen sind mit der Krankenhausqualität am zufriedensten. Das zeigt eine Studie der Bertelsmann Stiftung und der Weissen Liste über die Krankenhausqualität aus Patientensicht.

Medikamentenabgabe
Foto: Fotolia (drubig-photo)
Symbolfoto

Demnach liegt die Weiterempfehlungsbereitschaft in sächsischen Krankenhäusern bei über 82 Prozent. Auch in Bayern (81,7 %) und in Thüringen (80 %) schneiden die Krankenhäuser bei den Patienten gut ab.

Weniger zufrieden dagegen sind Patienten in Niedersachsen (76,7 %), Hessen (77,1 %) und Nordrhein-Westfalen (77,1 %). Das Schlusslicht bildet das Bundesland Bremen: Hier würden im Durchschnitt nur 73,9 Prozent der Patienten ihr Krankenhaus nach einem Aufenthalt weiterempfehlen.

Deutliche Unterschiede zwischen Ost und West

Insgesamt zeigt die Studie deutliche Unterschiede in der Patientenzufriedenheit zwischen den Bundesländern. Ostdeutsche Kliniken schneiden hier mit Ausnahme von Sachsen-Anhalt überdurchschnittlich gut ab. Allein in Mecklenburg-Vorpommern befinden sich fünf der zehn von Patienten am besten bewerteten Kliniken.

Die Verfasser der Studie betonen in ihren Ergebnissen, dass die Abweichungen zwischen den Bundesländern hoch relevant seien. Krankenhausplanung sei Ländersache, heißt es dort, die einzelnen Länder würden ihre Gestaltungsspielräume aber sehr unterschiedlich auslegen. Als Fazit empfehlen die Verfasser daher die Entwicklung planungsrelevanter Qualitätsindikatoren durch den Gemeinsamen Bundesausschuss sowie ein bundesweites Monitoring über die Nutzung der Indikatoren durch die Länder.

Ärztekammer Bremen wehrt sich gegen schlechtes Abschneiden

Die Ärztekammer Bremen hatte die Bertelsmann-Studie kritisiert und für wenig aussagekräftig erklärt. „Entgegen ihrer eigenen Einschätzung ist die Studie nicht tauglich für einen bundesweiten Krankenhausvergleich“, sagte Dr. Heidrun Gitter, die Präsidentin der Ärztekammer. Patientenzufriedenheitsbefragungen seien ausgerichtet auf die krankenhausindividuelle Bewertung und den gezielten Vergleich mit tatsächlich auch vergleichbaren Krankenhausabteilungen, in der Regel aus der gleichen Region. Eine vergleichende Aussage über ganz Deutschland könne daher daraus nicht abgeleitet werden, so die Ärztekammer.  

Für die Studie wurden in den Jahren 2015 und 2016 an 1579 Kliniken Befragungen von Patienten durchgeführt. Insgesamt sind 728 157 Patienten-Bewertungen in die Analyse eingeflossen.

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