
„Für das Projekt „Implementierung des Gesamtkonzepts Logistik auf Basis des SCOR-Prozessmodells am LKH-Univ. Klinikum Graz“ hat sich die Jury entscheiden, weil es eine mustergültige und folgerichtige Verknüpfung von Theorie und Praxis in der Logistik darstellt, die zu einer in allen Krankenhäusern wünschenswerten Transparenz der Logistikprozesse führt“, erklärt Prof. Hubert Otten, Jurymitglied des Preises und Direktor des Kompetenzzentrums e-Health an der Hochschule Niederrhein. „Die hier angewandte Systematik kann unproblematisch auf andere Krankenhäuser übertragen werden. Aus diesem Grund vertritt die Jury im Weiteren die Auffassung, dass die Bedeutung der Krankenhauslogistik mit Blick auf dieses Multiplikationspotenzial intern wie extern zunehmen wird und sich in Bezug auf Qualität und Effizienz weitere Verbesserungspotenziale erschließen.“
„Der Leipziger Innovationspreis für Krankenhauslogistik verschafft der Logistik im Gesundheitswesen noch mehr Gehör. Wir sind stolz, dass unser Ansatz mitunter unterstützende Prozesse auf Basis des SCOR-Modells darzustellen, in der Branche für Furore sorgt“, betont Preisträger Michael Kazianschütz MBA, MSc, Leiter der Stabsstelle Logistik am LKH-Univ. Klinikum Graz, einem Spital mit etwa 1.500 Betten und 7700 Mitarbeitern sowie pro Jahr 1,2 Millionen Behandlungen bei rund 84.000 stationär und etwa 400.000 ambulant betreuten Patienten. „Nicht zuletzt bedeutet der Preis enorme Reputation für das gesamte Klinikum und würdigt die harte Arbeit der letzten Jahre“, ergänzt Mag. Gebhard Falzberger, Betriebsdirektor des Klinikums.
In den letzten drei Jahren wurde am Grazer LKH-Universitätsklinikum ein komplett neues, nun preisgekröntes logistisches Gesamtkonzept installiert. Als Bestandteil des Supply-Chain-Managements gingen parallel ein neues Versorgungszentrum sowie ein Transportleitsystem in Betrieb, welches Speisenversorgung, Materialwirtschaftsgüter, Apotheken- inklusive Kühlware einbindet und künftig Lebensmittel- und Getränkeauslieferung sowie Wäsche- und Sterilgutversorgung einbinden soll. Eine über Jahrzehnte, mitunter seit 1986, heterogen gewachsene und teilweise intransparente Logistiklandschaft wurde ersetzt. Kazianschütz: „Das bisherige System war nicht aus einem Guss, weniger ineffizient und auf künftige Anforderungen nicht unbedingt ausgelegt.“ Der Preis werde nun weitere Innovationen antreiben.
Eine hochkarätig besetze, achtköpfige Fachjury aus Wissenschaft, Industrie und Praxis bewertete 22 Einreichungen aus Deutschland, Dänemark, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz. Den zusätzlich verliehenen Nachwuchspreis Thesis-Award erhielt Benjamin Heyse von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg für seine Masterarbeit zum Thema „Entwicklung eines kennzahlenorientierten Geschäftsprozessmanagement-Tools zur Planung, Steuerung und Optimierung von Wertschöpfungsketten in Krankenhäusern“.



Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!
Jetzt einloggen