
Das Universitätsklinikum Jena (UKJ) hat am 28. September 2023 seinen vierten Umweltschutzbericht veröffentlicht. Die Zusammenstellung soll vor allem aufzeigen in welchen Dimensionen der Klima- und Umweltschutz am UKJ gelebt wird. Dazu wurde unter anderem der CO2-Fußabdruck erstmals ermittelt. Weiterhin betrachtet werden die Bereiche des Strom- und Wärmeverbrauchs, des Umgangs mit Abfall, Abwasser oder Gefahrenstoffen sowie Fragen zur Einhaltung von Menschenrechten und der Schutz der Umwelt in globalen Lieferketten.
Im Rahmen unseres Instandhaltungsmanagements ersetzen wir Techniken bei Beleuchtung oder Lüftung regelmäßig durch effizientere Technologien.
„Im Rahmen unseres umfangreichen, bereits seit Jahren etablierten Instandhaltungsmanagements ersetzen wir beispielsweise Techniken bei Beleuchtung oder Lüftung regelmäßig durch effizientere Technologien wie LED oder Pumpen“, weiß Dr. Marc Hoffmann, Umweltschutzbeauftragter und Leiter der Stabsstelle Umweltschutz und Nachhaltigkeit am UKJ.
„Das trägt entscheidend zur kontinuierlichen Senkung unseres Gesamtenergieverbrauchs bei – trotz zusätzlicher Technik, weiterer Arbeitsplätze und eines höheren Grads an Digitalisierung.“ Im Zuge der Energiekrise seit Ende 2022 haben zusätzliche kurzfristige Maßnahmen wie reduzierte Temperaturen in Hörsälen, Büroräumen oder Fluren, zentral regulierte Heizkurven der Heizanlagen sowie angepasste Belüftungssteuerungen und Klimaanlagen dabei geholfen, den Energieverbrauch noch weiter zu senken.
UKJ ermittelt erstmals CO2-Fußabdruck
Um zu identifizieren, in welchen Unternehmensprozessen Treibhausgas-Emissionen genau entstehen, hat das UKJ erstmals seinen CO2-Fußabdruck, auch Corporate Carbon Footprint genannt, ermittelt. Mithilfe des Greenhouse Gas Protocols (GHG Protocol), dem verbreitetsten Standard zur Erstellung betriebseigener Treibhausgas-Bilanzen, können dabei auch die Emissionen der vor- und nachgelagerten Unternehmensprozesse dargestellt werden.
Dieses Ergebnis können wir nun als Grundlage dafür nehmen, um weitere Ziele für Emissionsreduktionen festzulegen und diese durch passende Maßnahmen zu erreichen.
„Nach dem GHG Protocol hat das UKJ im Jahr 2022 im laufenden Klinikbetrieb etwa 75 500 Tonnen Kohlenstoff-Äquivalente emittiert, hauptsächlich in den Bereichen Energieverbrauch, Medikamente und medizinische Verbrauchsmaterialien“, sagt Hoffmann. „Dieses Ergebnis können wir nun als Grundlage dafür nehmen, um weitere Ziele für Emissionsreduktionen festzulegen und diese durch passende Maßnahmen zu erreichen.“
Umweltrelevante Aspekte des UKJ im Jahr 2022 auf einen Blick
- 75 531 Tonnen Kohlenstoff-Äquivalente nach Greenhouse Gas Protocol emittiert
- 75 300 Megawattstunden Energieverbrauch
- 211 900 Kubikmeter Wasserverbrauch
- 1122 Tonnen transportierte Gefahrgüter
- 2803 Tonnen Abfallaufkommen
- 3984 zubereitete Mahlzeiten täglich
- 758 572 zurückgelegte Kilometer im Fuhrpark
Nachhaltigkeitsberichterstattung wird zur Pflicht
Ab 2024 wird die Nachhaltigkeitsberichterstattung auch für Kliniken zur Pflicht. Für das jeweils zurückliegende Jahr – das erste Berichtsjahr ist also 2023 – müssen EU-Unternehmen die mindestens zwei der drei folgenden Kriterien erfüllen dann einen Nachhaltigkeitsbericht erstellen. Das gilt für Kliniken, die:
- mehr als 250 Mitarbeiter beschäftigen,
- und/oder einen Umsatz von über 40 Millionen erwirtschaften,
- und/oder eine Bilanzsumme von über 20 Millionen vorweisen.
Gesetzliche Grundlage dafür ist der 2021 von der EU-Kommission angenommene Vorschlag für eine Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD). Dieser erweitert die nicht-finanziellen Berichtspflichten enorm.





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