
Durch einen Medizincampus in Koblenz sollen die Kapazitäten für das Medizinstudium in Rheinland-Pfalz ausgebaut werden. Im Wintersemester 2024/25 sollen die ersten Studentinnen und Studenten der Universität Mainz ihren klinischen Studienabschnitt am neuen Campus absolvieren können, wie das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit mitteilte.
Die Initiative für den neuen Medizincampus ging 2018 vom Bundeswehrzentralkrankenhaus aus. „Wir brauchen für die medizinische Versorgung bei unseren Einsätzen eine hohe fachliche Kompetenz, die über das normale Maß hinaus geht“, so Generaloberstabsarzt Dr. Baumgärtner.
Die Beteiligten unterzeichneten am 8. Dezember 2023 in Koblenz eine entsprechende Absichtserklärung (Letter of Intent). Demnach soll es in Koblenz Platz für 25 Studierende pro Semester geben.
Heute ist ein guter Tag für den Medizinstandort Rheinland-Pfalz.
„Heute ist ein guter Tag für den Medizinstandort Rheinland-Pfalz und für die ganze Region Koblenz. Wir wollen bereits ab dem Sommersemester 2025 die Studienanfängerinnen und -anfänger in der Medizin von 450 auf 500 im Jahr ausbauen“, so Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD). Bundesweit bestehe ein erhöhter Bedarf an ärztlichem Nachwuchs. „Die bestehenden Ausbildungskapazitäten an der Universitätsmedizin Mainz innerhalb der vorhandenen Infrastruktur stoßen an ihre Grenzen“, schrieb das Ministerium.
Kooperation mit Koblenzer Kliniken
Der klinische Teil des Medizinstudiums soll nun teilweise in Koblenz stattfinden. Der Einstieg soll zunächst mit dem Gemeinschaftsklinikum (GK) Mittelrhein und dem Katholischen Klinikum Koblenz-Montabaur erfolgen. Es gibt laut Ministerium bereits eine solche Kooperation mit den beiden Trierer Krankenhäusern Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen sowie dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder. Perspektivisch könne auch der Medizincampus Trier (der Universitätsmedizin Mainz) weiter ausgebaut werden, hieß es.
Das Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz (BWZK) nehme unter den möglichen Partnern aufgrund seines sehr breiten Fächerspektrums eine besondere Rolle ein, so Hoch weiter. Das Landeskrankenhaus ergänze das Portfolio durch sein breites Angebot und seine langjährige, intensive Erfahrung in der Psychiatrie und Psychotherapie einschließlich Psychosomatik sowie der Neurologie. „Dies ist ein kraftvoller Einstieg, den wir gerne perspektivisch mit weiteren Krankenhäusern in der Region 56plus ausbauen wollen“, so der Minister abschließend.
Task Force erstellt Konzept
Eine Gruppe aus Landesregierung, Universitätsmedizin Mainz, Sanitätsdienst der Bundeswehr, Landeskrankenhaus und den kooperierenden Koblenzer Kliniken soll nun an der Erstellung eines Studiengangkonzeptes und der Umsetzung des Medizincampus arbeiten.
Nach eigenen Angaben stellt das Wissenschaftsministerium der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz für die einmalig anfallenden Kosten mehr als eine Million Euro zur Verfügung sowie 1,5 Millionen Euro für den jährlichen Mehrbedarf an Personalkosten.






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