
Im Gehirn um die Ecke sehen - das ermöglicht nun ein hochmodernes Operationssystem in der Neurochirurgischen Klinik der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg. Mit der neuen Technologie können Neurochirurginnen und Neurochirurgen während der OP auch bisher verborgene anatomische Strukturen erkennen und noch präziser vorgehen. Das System namens Zeiss Kinevo 900 bietet europaweit einzigartige Ausstattung. Die Innovation wurde mit den aktuell besten digitalen und optischen Technologien und einer Dämpfung installiert, die Schwingungen auf ein Minimum reduziert. „Wir freuen uns sehr, dass wir dieses optimale System zum Wohl unserer Patienten einsetzen können“, sagt Klinikdirektor Prof. Dr. Buchfelder. „Die tolle Lichtstärke ist mir besonders aufgefallen.“
Mit der Installation des Systems verfügt das Klinikum über eine neue Art der Visualisierung für Mikrochirurgie sowie eine Fülle innovativer Funktionen. Dank der Kombination von digitaler und herkömmlicher optischer Visualisierung verbessert sich beispielsweise die Ergonomie, sodass längere Operationen für die Chirurginnen und Chirurgen weniger ermüdend sind. Die gute Bildqualität ermöglicht es außerdem, Assistenzärztinnen und Assistenzärzte sowie anderes medizinisches Personal während der OP einzubeziehen und somit gut auszubilden. Mit der Funktion „PositionMemory“ können während des Eingriffs Koordinaten einer Position im Gehirn gespeichert werden, sodass später dorthin zurückgekehrt werden kann. Die Funktion „PointLock“ wiederum bietet die Möglichkeit, eine Struktur zu fokussieren und sich ohne Einsatz der Hände frei um diese herumzubewegen. Die Patientinnen und Patienten der Neurochirurgie des Uniklinikums Erlangen profitieren von noch präziserem Vorgehen, beispielsweise bei der Ausschaltung von Aneurysmen und bei der Entfernung von Hirntumoren.
Bei Zeiss Kinevo 900 handelt es sich um das weltweit zweitgrößte Operationssystem dieser Art, das größte steht bereits in den USA. Vier Mitarbeiter von Zeiss haben das Operationssystem mit einem Wert von rund zwei Millionen Euro in den vergangenen Tagen in der Neurochirurgie des Universitätsklinikums aufgebaut, in Betrieb genommen und die erforderlichen Messungen durchgeführt. Fachmännisch begleitet wurden sie dabei von Torsten Uhlemann. „Das neue OP-System ersetzt gleich zwei Systeme, die wir bisher im Einsatz hatten“, erläutert der Leiter der Medizintechnik in den Kopfkliniken des Uniklinikums Erlangen.





Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!
Jetzt einloggen