Die Ärztin und Wissenschaftlerin gehört europaweit zu den führenden Experten auf den Gebieten der Protonen- und Photonentherapie. Sie ist weltweit die einzige Frau, die eine Klinik leitet, die beide Formen der Strahlentherapie anbietet. Mechthild Krause (40) war schon in den vergangenen Jahren hauptverantwortlich für zentrale Klinikbereiche der Uniklinik, etwa für die Protonentherapie, das klinische Studienzentrum sowie die Behandlung von Patienten, die unter Hirntumoren und Brustkrebs leiden. Die neue Direktorin der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie ist in der Dresdner Krebstherapie und -forschung fest verwurzelt. Die gebürtige Görlitzerin hat hier studiert und promoviert.
Als Klinikärztin behandelt sie seit 2001 Patienten mit Krebserkrankungen und promovierte 2002 zum Doktor der Medizin. Bereits mit Anfang 30 habilitierte sich Krause 2007 mit einer Untersuchung zur Hemmung des Epidermal Growth Factor Receptors (EGFR), einem Protein, das das unkontrollierte Wachstum von Tumorzellen begünstigt. Als Wissenschaftliche Mitarbeiterin forschte sie 2007 am Princess Margaret Hospital der University of Toronto. Später übernahm die heutige Klinikdirektorin die Leitung der Forschungsgruppe „Experimentelle Strahlentherapie von Tumoren“ und wurde zur OncoRay-Sektionsleiterin für Translationale Radioonkologie ernannt. 2012 erwarb sie ihre Fachkunde der Protonentherapie am Universitätsklinikum Heidelberg, bevor sie 2013 Professorin für Translationale Radioonkologie im Partnerstandort Dresden des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung wurde.
2016 wurde Krause als Direktorin des Instituts für Radioonkologie des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf und des „OncoRay – Nationales Zentrum für Strahlenforschung in der Onkologie“ berufen. Die Strahlentherapeutin veröffentlichte mehr als 110 Artikel in Fachzeitschriften und erhielt zahlreiche hochrangige akademische Auszeichnungen, darunter den VARIAN – Juliana Degenkamp Award der Europäischen Gesellschaft für Radiotherapie und Onkologie (ESTRO) und den Hermann-Holthusen-Preis der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO). Im ihrem neuen Amt ist sie für die Behandlung von mehr als 2.500 Patienten im Jahr und ein Team von rund 120 Mitarbeitern verantwortlich ist. Krause folgt auf Michael Baumann, der als Wissenschaftlicher Stiftungsvorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) nach Heidelberg wechselt.


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