
Als Verband des benachbarten Bundeslandes habe der Pflegerat in NRW seit vielen Jahren die positive Entwicklung in Niedersachsen verfolgt. Zu den Meilensteine zählten etwa im Jahr 2015 die Einrichtung der Gründungskonferenz, im Jahr 2017 die Verabschiedung des Gesetzes über die Pflegekammer Niedersachsen und im August 2018 die Übergabe durch den Errichtungssauschuss an die gewählte Kammerversammlung.
Durch die Entwicklung in Niedersachsen und auch in Schleswig-Holstein sei die Kammerentwicklung in NRW ebenfalls gefördert worden. Im Kontext des politischen Wechsels und wohl auch mit Blick auf die zunehmenden Proteste sei dann der politische Gedanke im Jahr 2020 entstanden, eine Evaluation durchzuführen.
Evaluation nach nur zwei Jahren sinnfrei
„Wir sind der Ansicht, dass nach einer solch kurzen Zeit von knapp 2 Jahren eine Evaluation vollständig sinnfrei ist. Um nach Jahrzehnten der Fremdbestimmung unseres Berufes nun für die Pflege vor Ort spürbare Veränderungen zu erreichen, braucht es deutlich mehr Zeit. Dieses Vorgehen ist absurd. Es ist so, als würde ein Langzeitmedikament innerhalb der ersten 3 Tage abgesetzt, weil die erwünschte Wirkung nicht eingetroffen ist,“ so Ludger Risse, Vorsitzender des Pflegerates NRW.
Nachhaltiger Schaden für Bundesland
Neben diesem grundsätzlichen Fehler sei dann noch die Panne, welche im Juni 2020 zum Abbruch der Befragung und zum Neustart führte, hinzugekommen. Auch die jetzige Befragung sei an vielen Stellen kritisiert worden. Stimmen seien hörbar, dass nicht jede Pflegekraft Zugangsdaten erhalten habe.
Auf dieser Basis, mitten in einer Zeit der Pandemie, welche unzweifelhaft eine starke Pflege brauche, die Pflegekammer abzuwickeln, sei ein sehr schwerwiegender Fehler. Er werde nachhaltig Schaden im Bundesland mit Wirkung auf die Pflege in ganz Deutschland haben. Ludger Risse: „Die Rückabwicklung einer Landespflegekammer gefährdet Patienten, Erkrankte, Pflegende und die Bevölkerung in Zeiten einer globalen Pandemie!“





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