Georg Thieme Verlag KGGeorg Thieme Verlag KG
Georg Thieme Verlag KGGeorg Thieme Verlag KG

Zukunft des PflegeberufsKKVD fordert Einberufung eines Pflegegipfels

Auf praxisorientierte Lösungen und Investitionsförderung für Digitalisierungsmaßnahmen zur Entlastung des Pflegefachpersonals drängt der KKVD. Ein geforderter Pflegegipfel soll Maßnahmen auf den Weg bringen.

Megaphon wird vor roten Hintergrund gehalten.
BillionPhotos.com/stock.adobe.com
Symbolfoto

Zum Deutschen Pflegetag, der am 6. Oktober 2022 beginnt, legt der Katholische Krankenhausverband Deutschlands (KKVD) ein Positionspapier zur Pflegepolitik vor. Unter dem Titel„Fortschritte für die Pflege – jetzt!“ fordert der Verband eine professionelle Weiterentwicklung der Pflege, damit der Beruf eine Zukunft hat. Das Bundesgesundheitsministerium wird aufgefordert, einen Pflegegipfel einzuberufen, um weitere Maßnahmen aus der Konzertierten Aktion Pflege (KAP) umzusetzen und praxisorientierte Lösungen zu finden.

Pflegegipfel gefordert

Bernadette Rümmelin, Geschäftsführerin des Katholischen Krankenhausverbands Deutschlands: „Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach muss zeitnah einen Pflegegipfel mit allen relevanten Akteuren aus Praxis, Politik und Verbänden einberufen.“ Dies solle gemeinsam mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geschehen. Ziel sei es, weitere Maßnahmen auf den Weg zu bringen, die nach dem Ende der Konzertierten Aktion Pflege noch nicht umgesetzt wurden. Wichtig sei auch, praxisorientierte Lösungen zur Entlastung der Pflegekräfte zu finden, die „schnell im Arbeitsalltag spürbar werden“, so Rümmelin.

Mit den Vorschlägen in ihrem Positionspapier wollen die katholischen Krankenhäuser die kurzfristige und die langfristige Perspektive zusammenführen. Sie sprechen sich daher auch für eine professionelle Weiterentwicklung des Pflegeberufs aus. Rümmelin hält hierbei einen klaren Rahmen und Rechtssicherheit für die Substitution und Delegation medizinischer Tätigkeiten für notwendig. Ziel müsse außerdem sein, dass Pflegefachpersonal nicht nur in Modellprojekten, sondern regelhaft heilkundliche Tätigkeiten übernehme. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit auf Augenhöhe, Autonomie im eigenen Handeln und klare Verantwortlichkeiten müssen laut KKVD gestärkt werden.

„Verlässliche Investitionsförderung“ benötigt

Schon heute würden Pflegefachpersonen oft die Rolle derjenigen übernehmen, die den gesamten Versorgungsprozess ihrer Patientinnen und Patienten im Blick haben. Doch um solche Prozesse effizient steuern zu können, fehlen oftmals noch die notwendigen Entscheidungs- und Durchsetzungskompetenzen. Zudem seien laut KKVD mehr Anstrengungen für eine Akademisierung der Pflege erforderlich.

Zudem weist der KKVD auf die Vorteile hin, die der Ausbau der Digitalisierung für die Pflege-Teams sowie die Patientinnen und Patienten bringt. „Wo durch digitale Anwendungen das ärztliche und pflegerische Personal von Bürokratie entlastet sowie Prozesse vereinfacht werden, bleibt mehr Zeit für die menschliche Zuwendung zu den Patientinnen und Patienten. Dieses Potenzial muss genutzt werden“, so Rümmelin.

Zum Ausbau der digitalen Infrastruktur in den Krankenhäusern sei eine verlässliche Investitionsförderung der Länder dringend nötig.

Sortierung
  • Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!

    Jetzt einloggen