
Ziel ist es, die Versorgungsqualität von Patienten durch eine bessere Zusammenarbeit innerhalb eines Pflegeteams und die Einbindung akademischer Pflegefachkräfte zu steigern. Die Arbeit in gemischt qualifizierten Teams eröffnet den Pflegefachkräften zudem Möglichkeiten, sich stärker zu spezialisieren und fachlich weiterzuentwickeln. Die nun gestarteten Projekte basieren auf pflegerischen Arbeitsmodellen und Empfehlungen einer 40-köpfigen Expertengruppe, die diese im Auftrag der Stiftung in den vergangenen zwei Jahren erarbeitet hat.
„Bereits heute kämpfen wir mit einem akuten Fachkräftemangel in den Pflegeberufen. Dabei stehen uns viele Auswirkungen des demografischen Wandels wie der Renteneintritt der Baby-Boomer-Generation erst noch bevor“, sagt Dr. Bernadette Klapper, Leiterin des Bereichs Gesundheit der Robert Bosch Stiftung. „Pflegeteams, die ihre unterschiedlichen pflegerischen Kompetenzen gezielt kombinieren, verbessern nicht nur die Versorgungsqualität.
Durch den Einsatz akademisch ausgebildeter Pflegefachkräfte in der direkten Versorgungspraxis entstehen auch neue Karrieremöglichkeiten, die die Pflege langfristig attraktiver machen.“ Die sieben geförderten Einrichtungen decken die Bereiche ambulante Pflege, akutstationäre Pflege, stationäre Langzeitpflege und Rehabilitationspflege ab. Neben der finanziellen Förderung von insgesamt rund 1 Million Euro bietet das Programm „360° Pflege“ Vernetzungsangebote zum Erfahrungsaustausch unter den teilnehmenden Einrichtungen. Zudem finden im Abstand von sechs Monaten Fachsymposien statt.
Welche Faktoren beeinflussen den Qualifikationsmix in der Praxis?
Die Projekte werden vom Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (DIP) in Köln wissenschaftlich begleitet und bereichsübergreifend ausgewertet. Im Fokus steht die Frage, welche Faktoren den Qualifikationsmix in der Praxis beeinflussen und wie dies auf die Versorgungsqualität wirkt. Die Förderrunde von „360° Pflege in der Praxis“ endet 2021 mit einer Fachtagung, bei der die aus Theorie und erster Praxiserfahrung abgeleiteten Handlungsempfehlungen vorgestellt werden.
Die geförderten Einrichtungen: - Lebenshilfe für Menschen mit Behinderungen Bonn gGmbH, Nordrhein-Westfalen - Johanniter Seniorenhäuser GmbH, Regionalzentren Nord und West, Nordrhein-Westfalen und Bremen - Florence-Nightingale-Krankenhaus der Kaiserswerther Diakonie, Düsseldorf Kaiserswerth, Nordrhein-Westfalen - Universitätsklinikum Münster, Nordrhein-Westfalen - Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus gGmbH, Tübingen, Baden-Württemberg - LWL-Klinikum Gütersloh, Nordrhein-Westfalen - Robert-Bosch-Krankenhaus GmbH, Stuttgart, Baden-Württemberg.
Zum Hintergrund:
Zur Verbesserung der Versorgungsqualität begleitet und fördert die Robert Bosch Stiftung GmbH seit über 25 Jahren die Weiterentwicklung der Pflegeberufe. Bereits 1992 erschien die Denkschrift „Pflege braucht Eliten“, die den Anstoß für die Einrichtung einer Vielzahl von Pflegestudiengängen gab. 2016 startete die Stiftung das Projekt „360° Pflege – Qualifikationsmix für den Patienten“, in dem Experten aus unterschiedlichen Versorgungssektoren Lösungen und Strategien erarbeiteten, wie das Zusammenwirken verschiedener Qualifikationen im Pflegeteam bestmöglich für den Patienten gestaltet werden kann.





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