
Das Land Baden-Württemberg fördert den Neubau oder Umbau von zwölf Krankenhäusern in Baden-Württemberg mit bis zu 248 Millionen Euro. Das Kabinett habe das Jahresprogramm zum Krankenhausbau beschlossen, teilte die Landesregierung am Dienstag in Stuttgart mit.
Damit sorge man für eine moderne und zukunftssichere Krankenhausstruktur, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann. „Dazu gehören große Umbau- und Neubaumaßnahmen genauso wie kleinere Umstrukturierungen“, sagte der Grünen-Politiker. Das Land helfe dort, wo dringender Bedarf bestehe. Sozialminister Manne Lucha (Grüne) betonte: „Nachdem nun wieder etwas Ruhe und Konstanz in den Bausektor kommt, können die Krankenhäuser ihre geplanten Projekte umsetzen.“
Insgesamt investiert das Land im Doppelhaushalt 2023/2024 damit rund 910 Millionen in die Kliniken Baden-Württembergs. Es umfasst insgesamt zwölf Baumaßnahmen sowie drei Planungsraten. Gefördert werden Projekte in allen vier Regierungsbezirken: Stuttgart, Böblingen, Esslingen, Ludwigsburg, Crailsheim, Baden-Baden/Bühl, Sinsheim, Maulbronn, Wolfach, Tuttlingen, Villingen-Schwenningen, Friedrichshafen, Offenburg, Achern und Ehingen.
Die Förderschwerpunkte liegen unter anderem auf: Neu- und Umaumaßnahmen, Projekten, die der Pflegeausbildung dienen sowie Erweiterungen von Zentralen Notaufnahmen. Hinzu kommen Stationssanierungen und -erweiterungen und die Erneuerung von tertiären, technischen Bereichen.
Welche Kliniken bekommen wie viel?
Die größte Summe hat mit rund 141 Millionen Euro die GRN-Klinik in Sinsheim für den Neubau eines Funktionsbaus sowie die Neuausrichtung der Energiezentrale und der Kälteanlage angemeldet. Für den Neubau des Flugfeldklinikums in Böblingen wurden knapp 71 Millionen Euro angemeldet, für den Neubau eines Gebäudes am Klinikum Tuttlingen knapp 51 Millionen Euro. Außerdem werden Sanierungen von Stationen oder der Bau eines Hubschrauberlandeplatzes gefördert. Geld stellt das Land auch für die Planung dreier Klinikbauprojekten in Esslingen, Ehingen (Alb-Donau-Kreis) und im Ortenaukreis bereit.
Das Flugfeldklinikum Böblingen hat einen 70,8 Millionen Euro hohen Bedarf angemeldet, unter anderem zum Neubau seines Hochhauses. Und auch das Klinikum Tuttlingen will neu bauen, und zwar sein Gebäude E. Weitere Infrastrukturmaßnahmen und ein Provisorium werden mit 50,7 Millionen Euro veranschlagt. Am Klinikum Mittelbaden Baden-Baden/Bühl sollen mit 24,4 Millionen Euro ein Brandschutzkonzept umgesetzt, der ZSVA-Umbau und die Erneuerung der Stromversorgung finanziert werden.
Welche weiteren Maßnahmen an anderen Kliniken geplant sind, können Sie hier einsehen.
BWKG sieht Nachholbedarf
Die Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft (BWKG) begrüßte die Förderung. Das Programm sei ein wichtiges und positives Signal, sagte der BWKG-Vorstandsvorsitzende Heiner Scheffold einer Mitteilung zufolge. Das Land tue bei der Investitionsförderung bereits mehr als andere Bundesländer. Die Fördermittel müssten dennoch deutlich aufgestockt werden in den nächsten Jahren. Man gehe von einem jährlichen Investitionsbedarf für Baden-Württemberg zwischen 800 und 850 Millionen Euro aus, sagte Scheffold. Insbesondere Kostensteigerungen, etwa bei den Baupreisen, seien seitens des Landes zu finanzieren. Ebenso müsse die Pauschalförderung, mit der kleine Baumaßnahmen oder Investitionen in neue medizinische Geräte finanziert werden, eine Steigerung erfahren. „Hier besteht also noch deutlicher Nachholbedarf.“





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