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TarifverhandlungenHelios ist sich einig mit Verdi und dem Marburger Bund

Helios und die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi sowie die Ärztegewerkschaft Marburger Bund haben sich auf einen Tarifabschluss für über 30 Akutkliniken mit rund 24.000 Beschäftigten geeinigt, davon rund 18.000 im nicht-ärztlichen Dienst.

Handschlag
Foto: Fotolia (Dron)
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Die Einigung mit Verdi sieht vor, dass die Beschäftigten der einbezogenen Kliniken rückwirkend zum 1. Januar 2017 eine Gehaltssteigerung von 2,3 Prozent erhalten, weitere 2,3 Prozent ab dem 1. Januar 2018 sowie eine Steigerung von 0,5 Prozent ab dem 1. Oktober 2018. Zudem verständigten sich die Tarifpartner auf mehr Urlaubsanspruch und deutliche Gehaltserhöhungen für Auszubildende.

Mit dem Marburger Bund hat man sich darauf geeinigt, dass die Ärzte rückwirkend zum 1. Januar 2017 eine Gehaltssteigerung von 2,3 Prozent sowie eine weitere Erhöhung von 2,6 Prozent für das Jahr 2018 erhalten. Zudem einigten sich die Tarifpartner auf Steigerungen der Stundenentgelte für Rufbereitschaft, Bereitschaftsdienste sowie Sonntags-, Vorfeiertags- und Feiertagsarbeit.

 

 

"Wir freuen uns, dass wir in drei Verhandlungsrunden eine ausgewogene Einigung mit Verdi erzielen konnten, von der neben unseren Mitarbeitern insbesondere unsere Auszubildenden profitieren", erläuterte Helios Verhandlungsführerin Dorothea Schmidt nach Abschluss der Verhandlungen. "Darüber hinaus haben wir eine Zulage von monatlich bis zu 1.000 Euro für Stationsleitungen angeboten, die völlig überraschend von Verdi abgelehnt wurde. Es ist sehr bedauerlich, dass die Gewerkschaft eine Gehaltssteigerung für diejenige Berufsgruppe ablehnt, die in ganz besonderem Maße Führungsaufgaben und Verantwortung in der Pflege übernimmt."

Die Eckpunkte (Verdi) im Einzelnen:

  • Die Gehälter steigen ab dem 1. Januar 2017 um 2,3 Prozent, ab dem 1. Januar 2018 um weitere 2,3 Prozent und ab dem 1. Oktober 2018 um weitere 0,5 Prozent.
  • Auszubildende erhalten ab dem 1. Januar 2017 in zwei Stufen – je nach Ausbildungsjahr – eine Lohnsteigerung von monatlich 65, 75 oder 85 Euro.
  • Zudem erhalten die Auszubildenden ab 2017 29 Tage Erholungsurlaub (bisher 28 Urlaubstage).

Der Tarifabschluss hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2018 und gilt für 36 Akutkliniken, die schon vor 2014 zu Helios gehörten. Das Unternehmen hat seit Januar 2007 als erster privater Krankenhausträger mit seinem Konzerntarifvertrag mit Verdi einen Flächentarifvertrag für Akutkrankenhäuser eingeführt. Der Konzerntarifvertrag übernimmt als Basis alle wesentlichen Regelungen aus Tarifwerken des öffentlichen Dienstes. Ergänzend sieht er innovative Regelungen zugunsten der Mitarbeiter vor, wie etwa zum Gesundheitsschutz und zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

"Das Gesamtpaket ist vertretbar, auch wenn sich Helios in wichtigen Einzelfragen einer fortschrittlichen Tarifpolitik verweigert hat. So war es nicht möglich, zusätzliche Stufen in den Entgeltgruppen der Oberärzte zu vereinbaren. Helios setzt sich damit weiter von den meisten anderen Tarifbereichen ab, in denen deutliche Entwicklungsperspektiven auch für erfahrene Oberärzte und leitende Oberärzte vorgesehen sind. Diese Verweigerungshaltung wird sich mittelfristig zum Problem bei der Rekrutierung von Leistungsträgern auswachsen", sagte Christian Twardy, Verhandlungsführer des Marburger Bundes.

Die Einigung steht noch bis zum Anfang April 2017 unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Tarifgremien von Verdi und dem Marburger Bund.

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