
„Es ist verwunderlich und völlig unverständlich, dass die Krankenkassen in Hessen nicht bereit sind, den Krankenhäusern eine Preissteigerung auf dem Niveau des Durchschnitts der anderen Bundesländer zu gewähren. Insbesondere wenn man sich vor Augen führt, dass der hessische Landesbasisfallwert bereits unter dem bundesweiten Durchschnitt liegt. Wir können nicht nachvollziehen, weshalb gerade die AOK Hessen als regionale Krankenkasse unser Anliegen nicht unterstützt. Im zu vereinbarenden Landespreis sind Tarif- und Sachkostensteigerungen so zu berücksichtigen, wie dies auch in anderen Ländern geschehen ist“, so Prof. Dr. Dr. Reinhard Wabnitz.
Über die Verhandlungen zum Landesbasisfallwert
Jedes Jahr kommen die Hessische Krankenhausgesellschaft (HKG) und die Verbände der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung zusammen, um den jährlich neu festzusetzen Landesbasisfallwert zu verhandeln. Dieser bildet als Basispreis die Grundlage für die Abrechnung einzelner DRG-Leistungen (Fallpauschale). Erst wenn eine Einigung auf Landesebene erfolgt ist, kann es zu Budgetvereinbarungen zwischen den einzelnen Akutkrankenhäusern in Hessen und den Kostenträgern kommen. Die Krankenhausgesellschaft verhandelt den Landesbasisfallwert für alle Akutkliniken in Hessen.
Dem föderalen System in Deutschland ist es geschuldet, dass in jedem Bundesland separat ein Landesbasisfallwert verhandelt wird. Dieser lag 2017 mit 3530,50 Euro in Rheinland-Pfalz am höchsten. Am niedrigsten war der Landesbasisfallwert mit 3341,67 Euro in Sachsen und Thüringen. Hessen lag mit einem Wert von 3352,50 Euro im Mittelfeld, aber noch unter dem statistisch ermittelten Bundesbasisfallwert von 3376,11 Euro.
Es wird noch verhandelt
Die Verhandlungen zum Landesbasisfallwert 2018 hatten in Hessen im Oktober 2017 begonnen. Seitdem haben mehrere Verhandlungsrunden und Gespräche stattgefunden, bevor nun die Kassen das Scheitern erklärt haben. Nach Einreichen des offiziellen Schiedsstellenantrags muss die Schiedsstelle innerhalb von sechs Wochen eine Entscheidung treffen. Mit dieser ist bis Ende März zu rechnen.
Neben Hessen werden auch Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen die Schiedsstelle anrufen. Für Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und SchleswigHolstein liegen bereits Ergebnisse für 2018 mit einer durchschnittlichen Steigerungsrate von 2,76 Prozent vor. In den anderen Bundesländern wird noch verhandelt.





Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!
Jetzt einloggen