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VKD zur Digitalisierung"Nur mit Bordmitteln gelingt die Revolution nicht"

Auf dem Weg zum Hospital 4.0 will der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD) Bund und Länder deutlich stärker in die Pflicht nehmen. Sie müssten erheblich in die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung investieren, forderte VKD-Präsident Josef Düllings, „damit wir hier endlich vorwärts kommen“.

Bei der VKD-Jahrestagung in Weimar diskutierten rund 150 Klinikleiter über die Zukunft der Krankenhäuser. Mit Blick auf das Hospital 4.0 seien einige „auf einem guten Weg, allerdings bei weitem nicht alle“, sagte Düllings. Es gebe eine Reihe von Kliniken mit High-Tech-OPs, Spitzentechnologien, internen Vernetzungsmodellen. Es gebe aber auch noch sehr viele Krankenhäuser, die nicht über eine digitale Gesundheitsstruktur verfügten – das allerdings sei eine Grundvoraussetzung für die interne und externe Vernetzung.

Die Kliniken müssten sich darauf einstellen, dass die Patienten die neuen Möglichkeiten, die sich aus der gesellschaftlichen Digitalisierung ergeben, auch nutzen wollten, sagte der VKD-Präsident und betonte: „Wir werden in den kommenden Jahren hier grundlegende Veränderungen einfordern, zum Beispiel bei der Gestaltung von Verbindungsstellen in den ambulanten Bereich hinein, bei der Verbindung von Medizintechnik unterschiedlicher Hersteller und bei der digitalen Patientenakte.“ Die Schaffung einer digitalen Gesundheitsstruktur sei wie die Schaffung der Verkehrsinfrastruktur eine öffentliche Aufgabe.

Unterstützung wie bei "Industrie 4.0"

Bei der Vorbereitung auf die vierte industrielle Revolution liege Deutschland in der Spitzengruppe, sagte Düllings. Seit 2012 werde die „Industrie 4.0“ von Bund und Ländern finanziell unterstützt – und das fordere der VKD seit einigen Jahren auch für die Krankenhäuser. „Es wird höchste Zeit, hier mehr zu tun, als das im vorigen Jahr verabschiedete E-Health-Gesetz beinhaltet, das für Krankenhäuser auch nur wenig Relevantes enthält“, betonte Düllings. „Bund und Länder müssen erheblich in die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung investieren, damit wir hier endlich vorwärts kommen.“

Hospital 4.0 müsse zur Gesundheitsversorgung 4.0 werden, „denn die Revolution, die hier auf uns zukommt, wird alle Sektoren erfassen“, ist Düllings überzeugt: „Die Krankenhäuser stehen im Zentrum dieser Entwicklung – derzeit jedoch eher als Betroffene und weniger als Gestaltende." Nur mit Bordmitteln würden die Krankenhäuser die notwendigen Investitionen in den seltensten Fällen stemmen können.

Der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD) vertritt mit rund 2.350 Mitgliedern das Management fast aller deutschen Krankenhäuser einschließlich der Rehabilitationskliniken und Pflegeeinrichtungen.

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