Georg Thieme Verlag KGGeorg Thieme Verlag KG
Georg Thieme Verlag KGGeorg Thieme Verlag KG

... Fortsetzung des Artikels

WissenschaftsratPotenzial der Unikliniken muss besser genutzt werden

Gleichzeitig sollte das fachliche Profil nach den Vorstellungen des Rates strategisch erweitert werden. Vermehrt müssten auch Versorgungsdimensionen jenseits der kurativen Medizin einbezogen werden – etwa Prävention, Rehabilitation, Pflege und Public-Health-Ansätze. Den großen Bedarf dafür habe die Pandemie deutlich gemacht.

Schlüsselrolle bei der regionalen Versorgung

Auch beim landauf, landab stark und emotional diskutierten Thema der regionalen Versorgung sieht der Rat die Universitätsmedizin in einer Schlüsselrolle. Er empfiehlt, sie mittelfristig „zu einem zentralen Akteur in regionalen Versorgungsnetzen aufzubauen“. Dafür müssten sie entsprechend mit zusätzlichen Aufgaben ausgestattet werden. Damit sich diese neue Rolle auch in der Krankenhausplanung widerspiegele, sollten die Wissenschaftsministerien nach den Vorstellungen des Rates systematisch in die Krankenhausplanung einbezogen werden.

In der veränderten regionalen Position liegt durchaus Konfliktpotenzial, konstatieren die Wissenschaftler. Da sie mit stationären und ambulanten Versorgern dadurch noch stärker um Marktanteile konkurrieren werden, müssten die Universitätsmedizinstandorte darlegen, welchen praktischen Nutzen und spezifischen Mehrwert sie für die Versorgung zu bieten haben. Zudem müsse das jeweilige Versorgungsangebot im regionalen Umfeld kritisch hinterfragt werden.

Schließlich müsse der regionale Bezug auch in Forschung und Lehre deutlich werden. Regionale Netzwerke könnten beispielsweise für eine bedarfsorientierte Aus- und Weiterbildung von Ärzten genutzt werden. Zudem müssten Erkenntnisse aus den Regionen auf das Gesamtsystem übertragen werden.

Sortierung
  • Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!

    Jetzt einloggen