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Rheuma-StrategieRheinland-Pfalz startet Aktionsplan für Rheuma-Kranke

Die Versorgungslage von Menschen mit entzündlich-rheumatischen Krankheiten soll in Rheinland-Pfalz verbessert werden. Das Land hat dazu einen Aktionsplan ins Leben gerufen. Was die Inhalte sind.

Gekrümmte Fingergelenke
Andrey Popov / stock.adobe.com
Symbolfoto

Chronische Schmerzen, schwere Erschöpfung, Bewegungseinschränkungen, Entzündungen innerer Organe Rheuma kann schwerwiegende Folgen haben. Rheinland-Pfalz widmet sich nun mit einem Aktionsplan dem Thema: Mehr Prävention und eine bessere Behandlung sind dabei zentrale Ziele. Der Landesregierung sind die medizinischen Herausforderungen und die Engpässe in der ärztlichen Betreuung von Patientinnen und -patienten bewusst, heißt es vom Ministerium.

Wie das künftig besser werden soll, erläutert Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) gemeinsam mit dem Rheumatologen Prof. Andreas Schwarting. Schwarting ist Leiter des Schwerpunkts Rheumatologie und klinische Immunologie an der Universitätsmedizin in Mainz.

Schnellere Diagnosen als Ziel

Mit einem Bündel an Maßnahmen will Rheinland-Pfalz die Behandlung von an Rheuma erkrankten Menschen verbessern. Gelingen soll das unter anderem mit der Förderung von Weiterbildungen für Mediziner und Praxispersonal, einem telemedizinischen Angebot in einer Reihe von Praxen und einer neuen Möglichkeit für Medizinstudierende, in ihrem praktischen Jahr vom Wintersemester 2025/26 an das Wahlfach Rheumatologie wählen zu können.

Das Projekt „Tele-Rheuma plus"

Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind bei Rheumaerkrankungen entscheidend für den Therapieerfolg. Hier können die Hausärztinnen und Hausärzte eine wichtige Rolle einnehmen. Das Projekt „Tele-Rheuma plus – Gemeinsam versorgen: Rheumatologische Expertise für die hausärztliche Praxis“ der Universitätsmedizin Mainz ist laut rheinland-pfälzischem Gesundheitsministerium bereits im Juli dieses Jahres an den Start gegangen. Ziel des Projektes ist es, durch Schulung und regelmäßige rheumatologisch-fachärztliche Tele-Rheuma-Konferenzen zwischen Hausärztinnen und -ärzten und der Rheumatologie der Universitätsmedizin Mainz die Frühdiagnose und Versorgung zu verbessern. Das ebenfalls von der Landesregierung geförderte Projekt ‚Rheuma plus Präzision‘ ergänze das Tele-Rheuma-plus-Projekt sinnvoll, da es darauf abzielt, Betroffene nach der Diagnose möglichst schnell in eine optimierte Ersttherapie zu überführen. Das Land fördert das Projekt an der Universitätsmedizin Mainz mit rund 333.300 Euro.

„Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, der steigenden Lebenserwartung und der wachsenden Zahl an Menschen mit chronischen Erkrankungen gewinnt die rheumatologische Versorgung erheblich an Bedeutung“, sagt Hoch. Gleichzeitig gebe es nur eine begrenzte Zahl spezialisierter Fachärztinnen und Fachärzte. Der Aktionsplan solle im Rahmen der Möglichkeiten des Landes dazu beitragen, dass die Zeit zwischen ersten Symptomen einer rheumatischen Erkrankung und der Diagnose kürzer werde.

Schäden vermeiden

Eine möglichst zügige Diagnose sei bei einigen Rheuma-Arten sehr wichtig, um bleibende Schäden an Knorpeln und Knochen und damit chronische Beschwerden zu verhindern, sagt Schwarting, der zudem ärztlicher Direktor des Rheumazentrums Rheinland-Pfalz ist. 

Rheumatische Krankheiten können sowohl ältere als auch jüngere Menschen betreffen. Laut der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immunologie haben rund 2,6 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland eine entzündlich-rheumatische Erkrankung.

Es gibt viele Formen von Rheuma. Die häufigste entzündliche Erkrankung der Gelenke ist die rheumatoide Arthritis, andere Beispiele sind die Schuppenflechten-Arthritis oder rheumatische Erkrankungen vor allem an der Wirbelsäule wie etwa der Morbus Bechterew. Zu weiteren Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis gehören der Systemische Lupus erythematodes und das Sjögren-Syndrom.

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