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Klinik-PlattformMega-Bündnis für personalisierte Krebstherapien

In einem europaweiten Projekt arbeiten Ärzte, Forscher und Institutionen daran, personalisierte Krebstherapien schneller verfügbar zu machen. Ziel ist eine modulare Plattform für Krankenhäuser – für die patientennahe Herstellung.

Genanalyse
gopixa/stock.adobe.com
Symbolfoto

Was bisher noch mehrere Wochen dauert, soll künftig innerhalb weniger Tage zu schaffen sein: personalisierte Zelltherapien für Patienten in ganz Europa herzustellen. Eine modulare Plattform für Krankenhäuser soll das möglich machen – entwickelt von dem neu gegründeten Konsortium Easygen (Easy workflow integration for gene therapy).

Das Forschungsprojekt unter der Leitung des Gesundheitskonzerns Fresenius ist eine öffentlich-private Partnerschaft, die mit acht Millionen Euro aus EU-Mitteln gefördert wird, teilt das Unternehmen mit. Auf Basis einer von Fresenius Kabi entwickelten Technologie soll die Herstellung sogenannter Car-T-Zelltherapien zur Krebsbehandlung beschleunigt und kostengünstiger gestaltet werden, so dass mehr Patienten Zugang zu diesen Therapien erhalten.

Automatisierung kann die Komplexität bei der Herstellung verringern.

Dafür arbeiten Unternehmen und wissenschaftliche Institutionen zusammen – insgesamt 18 Organisationen aus acht Ländern weltweit sind Partner des Konsortiums. „Ziel ist es, medizinische Spitzentechnologien zu entwickeln und diese auch schnell, sicher und patientennah verfügbar zu machen“, sagt Dr. Christian Hauer, Vorstand MedTech bei Fresenius Kabi. Automatisierung könne dazu beitragen, die Komplexität bei der Herstellung dieser lebensrettenden Therapien zu verringern, ergänzt Prof. Ralf Kuhlen, Chief Medical Officer von Fresenius.

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Bei einer Car-T-Therapie werden T-Zellen eines Patienten genetisch verändert, um Krebserkrankungen zu therapieren. Die Herstellung ist komplex, zeitaufwendig und findet in spezialisierten Laboren statt, die oft weit vom Patienten entfernt sind. Begrenzte Produktionskapazitäten und Verzögerungen in der Lieferkette können einen zeitnahen Zugang für Patienten verhindern, weshalb in Europa, trotz klinischer Eignung, bislang nur wenige diese Behandlung erhalten.

Fresenius Helios wendet Car-T-Zelltherapie nach eigenen Angaben seit 2019 im Helios Klinikum Berlin-Buch als Standardbehandlung für rezidive Patienten an. Das Haus führe zudem klinische Studien durch, um das Potenzial der Therapien weiter zu erforschen. Auch die zu Fresenius gehörende spanische Klinikkette Quirónsalud verfüge über spezialisierte Onkologie-Abteilungen, die Car-T-Zelltherapien für fortgeschrittene Krebsbehandlungen anbieten.

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