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Projekt PrimeMillionenförderung für KI in Chemnitzer Onkologie

Prime heißt das neue Projekt des Klinikums Chemnitz. Mit künstlicher Intelligenz sollen personalisierte Therapieempfehlungen für Tumorpatienten entstehen – sicher, datengeschützt und medizinisch fundiert.

Stethoskop mit einem Smartphone
Jackie Niam/stock.adobe.com
Symbolfoto

Das Klinikum Chemnitz hat mit dem Projekt Prime (Personalized Recommendations through Intelligent Medical Engines) ein neues Vorhaben zur Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) in der Medizin gestartet. Ziel ist es, mithilfe eines Sprachmodells künftig personalisierte Therapieempfehlungen für Tumorpatienten zu generieren.

Grundlage hierfür bilden sowohl aktuelle medizinisch-wissenschaftliche Erkenntnisse als auch umfangreiche Patientendaten. Das auf zwei Jahre angelegte Projekt wird nun mit knapp einer Million Euro aus Mitteln der Europäischen Union und des Freistaates Sachsen über den Just Transition Fund gefördert.

Prime ist eine Riesenchance für das Klinikum Chemnitz, bei der KI-Anwendung in der Medizin voranzugehen.

„Prime ist eine Riesenchance für das Klinikum Chemnitz, bei der KI-Anwendung in der Medizin voranzugehen“, sagt der medizinische Geschäftsführer Prof. Martin Wolz. Es soll im Klinikum auf einem lokalen Server betrieben werden, der nicht mit dem Internet verbunden ist.

Damit sollen Datenschutz und Transparenz bei der Datenverarbeitung gewährleistet werden. „Alle Daten bleiben im Haus und sind vor dem Zugriff Unberechtigter geschützt“, fasst Sören Stöckel, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Klinikums, zusammen. Die KI-Auswertungen basieren auf bekannten Quellen und medizinischen Leitlinien, wodurch die Nachvollziehbarkeit der Empfehlungen sichergestellt werden soll.

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Weiteres Vorgehen

Im Rahmen des Projekts ist zunächst die technische Ausstattung mit entsprechender Hard- und Software vorgesehen. Anschließend erfolgt die Integration eines eigenen Sprachmodells in die bestehende IT-Infrastruktur sowie die Befüllung mit medizinischen Daten. Damit mache das Klinikum einen großen Schritt in Richtung digitale Transformation, erklärte Projektleiter Prof. Lutz Mirow, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie und Mitglied im Direktorium des Onkologischen Centrums.

Eine Evaluation der generierten Therapieempfehlungen ist Bestandteil des Vorhabens. Erste Ergebnisse werden bis Ende des Jahres erwartet.

Ziel ist dabei immer, menschliches Handeln nicht zu ersetzen, sondern es gezielt zu unterstützen, um letztlich die Patientenversorgung zu verbessern.

Prime ist Teil der übergreifenden KI-Strategie des Klinikums Chemnitz. Bereits bestehende Projekte umfassen unter anderem den Einsatz von KI in der Pathologie sowie zur Analyse seltener Erkrankungen. Weitere mögliche Einsatzgebiete, beispielsweise im Lungenscreening, werden aktuell geprüft, erklärte Dr. Frank Nüßler, Leiter des Bereichs Informatik

Ziel der Strategie ist es laut Mirow, verschiedene Anwendungen zu einem Gesamtkonzept zu verbinden, das die ärztliche Entscheidungsfindung unterstützt und die Patientenversorgung verbessert. Dabei betont Nüßler: „Ziel ist dabei immer, menschliches Handeln nicht zu ersetzen, sondern es gezielt zu unterstützen, um letztlich die Patientenversorgung zu verbessern.“

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