
Enorme Preissteigerungen bei Energie sowie höhere Ausgaben für Personal und Bedarfsmaterial hinterlassen Spuren in den Klinikfinanzen Thüringens 2022. In dem vom Beginn des Ukrainekriegs geprägten Jahr summierten sich die Ausgaben an den Kliniken auf rund 3,4 Milliarden Euro, wie das Statistische Landesamt mitteilte. Im Vergleich zu 2021 waren das 4,6 Prozent oder rund 150 Millionen Euro mehr.
Personalkosten machen den Löwenanteil aus
Zwei Drittel der Kosten (63,5 Prozent) entfielen auf das Personal. Die Ausgaben für Mitarbeitende erhöhten sich 2022 um 3,2 Prozent bei einem leichten Rückgang der Beschäftigtenzahl an den 49 erfassten Kliniken. Die Personalkosten im Pflegedienst stiegen im Verhältnis mehr (+ 5,5 Prozent) als im ärztlichen Dienst (+2,8 Prozent). An den Thüringer Kliniken waren 2022 rund 27 000 Menschen beschäftigt, knapp ein Prozent weniger als 2021.
Sachkosten, unter anderem Ausgaben für medizinisches Verbrauchsmaterial, Medikamente, Labor- und OP-Bedarf und Implantate, verteuerten sich gegenüber 2021 um 6,7 Prozent. Für Wasser, Energie und Brennstoffe mussten die Kliniken knapp ein Viertel mehr ausgeben als im Vorjahr. Die Kosten dafür erhöhten sich um 14,2 Millionen Euro.
Je Behandlungsfall fielen 2022 Kosten in Höhe von durchschnittlich 6249 Euro an, was einem Anstieg um 1,1 Prozent im Vorjahresvergleich entsprach. Die Kosten je Klinikbett stiegen um 5,8 Prozent auf rund 204 700 Euro - bei rund 15 100 im Jahresdurchschnitt aufgestellten Betten.
Die allgemeine Inflationsrate lag 2022 in Thüringen bei 8,3 Prozent. Für Energie waren die Verbraucherpreise gegenüber 2021 um rund 35 Prozent gestiegen. Für Krankenhäuser hatte der Bund zur Abfederung der gestiegenen Energiekosten nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine Finanzhilfen zur Verfügung gestellt.







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