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Trotz CoronaAsklepios Kliniken verzeichnen solides erstes Halbjahr 2020

Trotz erschwerter Bedingungen im Zuge der Corona-Pandemie verzeichnen die Asklepios Kliniken im ersten Halbjahr 2020 eine solide Entwicklung im operativen Geschäft. Das Umsatzwachstum des Unternehmens lag bei 3,1 Prozent.

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Foto: Asklepios
Asklepios

Die Asklepios Kliniken haben im ersten Halbjahr 2020 die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie zu spüren bekommen, allerdings weniger deutlich als viele andere Unternehmen im Gesundheitssektor. Der Konzernumsatz erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, das Konzernergebnis EAT entwickelte sich unter dem Eindruck der Pandemie rückläufig. Die Investitionen wurden trotz der herausfordernden Umstände auf einem anhaltend hohen Niveau gehalten.

Rückgang bei Patientenaufkommen

Von Januar bis Juni 2020 behandelten die Gesundheitseinrichtungen der Asklepios Gruppe insgesamt 1 084 287 Patienten und damit 11,7 Prozent weniger als im Vorjahresvergleichszeitraum (6M.2019: 1 227 556). Die Anzahl der Bewertungsrelationen (BWR) verringerte sich um 29,0 Prozent auf 205 879 BWR (6M.2019: 289 875 BWR). Wie erwartet war die Entwicklung aufgrund der Corona-Pandemie sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich rückläufig.

Beginnend mit dem Lockdown Mitte März 2020 haben die Asklepios Kliniken frühzeitig Intensivbetten freigehalten, um auf einen möglichen Anstieg von Covid-19 Patienten vorbereitet zu sein. Operationen und Behandlungen wurden, sofern medizinisch vertretbar, verschoben. Die dadurch fehlenden Erlöse wurden durch das im März 2020 verabschiedete Covid-19 Krankenhausentlastungsgesetz im Rahmen der Freihaltepauschale teilweise kompensiert. Seit der Stabilisierung der Zahl der Corona-Neuinfektionen unterhalb der kritischen Werte setzt sich Asklepios vehement für die Rückkehr zum Regelbetrieb in den Kliniken ein.

Erhöhte Nachfrage bei psychologischer Beratung

Die Asklepios Gruppe erzielte in den ersten sechs Monaten 2020 Umsatzerlöse in Höhe von 1809,6 Millionen Euro (6M.2019: 1755,4 Millionen Euro) und erreichte damit ein Umsatzwachstum von 3,1 Prozent. Das Umsatzwachstum war überwiegend organisch bedingt. Gleichwohl ist zu betonen, dass mit den neuen Angeboten im Geschäftsfeld Employee Assistance Program ein Wachstum gegenüber dem Vorjahr von rund 5,0 Millionen Euro erzielt werden konnte. Dies resultiert einerseits aus der erstmaligen Konsolidierung der Fürstenberg Institut GmbH sowie der Pulso Europe BV, andererseits war eine vermeintlich Corona-bedingte Nachfrage nach psychologischer Beratung bei privaten und beruflichen Problemen zu verzeichnen.

Der Rückgang des EBITDA in den ersten sechs Monaten 2020 auf 172,6 Millionen Euro (6M.2019:174,8 Millionen Euro) ist im Wesentlichen den hohen Personalaufwendungen geschuldet. Trotz der außergewöhnlichen Herausforderungen der Corona-Pandemie wurde der Aufbau von Vollzeitkräften forciert. Insgesamt sank die EBITDA-Marge auf 9,5 Prozent (6M.2019: 10,0 Prozent). Die Materialaufwandsquote ist auf 20,1 Prozent gesunken (6M.2019: 21,1 Prozent), die Personalaufwandsquote hingegen stieg auf 67,1 Prozent (6M.2019: 66,5 Prozent). Gründe hierfür sind die Erhöhung der durchschnittlich beschäftigten Vollzeitkräfte um 604 Mitarbeiter auf 36 533 (6M.2019: 35 929) sowie die gestiegenen durchschnittlichen Personalkosten je Vollzeitkraft.

Anhaltende Investitionen in Gesundheitseinrichtungen

Das Konzernzwischenergebnis EAT für die Monate Januar bis Juni lag bei 21,8 Millionen Euro und damit deutlich unter dem Vorjahreswert (6M.2019: 41,9 Millionen Euro). Dies entspricht einer EAT-Marge von 1,2 Prozent (6M.2019: 2,4 Prozent). Das EAT war wesentlich beeinflusst durch hohe Personalaufwendungen, einen Anstieg der Abschreibungen insbesondere durch Projekte im Bereich der Digitalisierung sowie einem Corona-bedingt rückläufigen Beteiligungsergebnis.

Asklepios hält trotz Corona an der wichtigen Investitionsstrategie fest und investiert anhaltend hoch in die Gesundheitseinrichtungen und strategisch bedeutsame Projekte, wie beispielsweise das neue Zentrallager in Bad Oldesloe. Im ersten Halbjahr 2020 investierte das Unternehmen inklusive Fördermittel insgesamt 138,2 Millionen Euro (6M. 2019: 126,0 Millionen Euro). Der Anteil der Eigenmittel betrug 103,6 Euro und damit rund 75,0 Prozent (6M.2019: 73,9 Prozent) der gesamten Investitionen. Der Netto-Cashflow (operativer Cashflow) lag in den ersten sechs Monaten 2020 bei 289,5 Millionen Euro (6M.2019: 62,1 Millionen Euro).

Erhöhung liquider Mittel

Die Asklepios Gruppe weist zum Ende des ersten Halbjahrs 2020 eine stabile Finanzlage aus: Zum Stichtag 30. Juni 2020 beliefen sich die reinen Nettofinanzschulden des Konzerns auf 1150,3 Millionen Euro (31.12.2019: 1119,1 Millionen Euro). Die liquiden Mittel erhöhten sich auf 411,6 Millionen Euro (31.12.2019: 265,0 Millionen Euro). Der Nettoverschuldungsgrad betrug demnach das 2,9-fache des EBITDA der letzten 12 Monate (31.12.2019: 2,8x).

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