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KrankenhausinformationssystemeKIS-Markt erhält neuen Schub durch KHZG

5. Meierhofer: Mobil in der Cloud

Im deutschen KIS-Markt ist die Meierhofer AG das letzte inhabergeführte Unternehmen. Wichtigstes Produkt im Portfolio ist das M-KIS, das ursprünglich von Firmenchef Matthias Meierhofer selbst entwickelt worden war. Heute zählen nach eigenen Angaben mehr als 275 Akut-, Reha- und psychiatrischen Kliniken aus der DACH-Region zum Kundenkreis. Seit 2016 ist Asklepios mit einer Beteilung von 40 Prozent ein bedeutender Minderheitsgesellschafter an Meierhofer.

Meierhofer profitiert von der Partnerschaft; so stattet der KIS-Hersteller die sieben Hamburger Krankenhäuser von Asklepios mit M-KIS aus. In diesem Jahr stehen bei Meierhofer vor allem Portfolio-Erweiterungen in den Bereichen Managed Services beziehungsweise Cloud-Lösungen, mobile Anwendungen oder Künstliche Intelligenz auf dem Entwicklungsprogramm. Zudem steht unter anderem die Anbindung an die Telematikinfrastruktur und die Umsetzung der elektronischen Patientenakte (ePA) für Deutschland, die ELGA für Österreich und das elektronische Patientendossier für die Schweiz auf der Agenda des Unternehmens.

6. Telekom: Erneute Unruhe bei IT-Systems

Die Deutsche Telekom hat mit ihrem Healthcare-Bereich erneut ein bewegtes Jahr hinter sich. Der Bereich Healthcare Solutions gehört zur Telekomtochter T-Systems, die sich seit Jahren im Umbruch befindet. Schon 2018 begann dort eine Umstrukturierung und der Abbau von mehreren tausend Stellen. Zuletzt kam es erneut zum Personalabbau, auch in der Untersparte Healthcare. Das sei nun aber abgeschlossen, sagt Michael Waldbrenner, Geschäftsführer der Deutschen Telekom Clinical Solutions GmbH. „Fakt ist aber auch, dass T-Systems das Thema Health weiter strategisch im Fokus hat“, so Waldbrenner gegenüber kma.

Faktisch stagniert das KIS-Geschäft von Telekom Healthcare seit Jahren, die Zahl der Installationen des Telekom-KIS iMedOne liegt mit 240 nur unwesentlich höher als in den Vorjahren. Trotz des insgesamt schrumpfenden Marktes in Deutschland bezeichnet Waldbrenner die Geschäftsentwicklung im vergangenen Jahr als „insgesamt gut“, auch weil die Telekom am Aufbau der Telematikinfrastruktur gut verdient hat und KHZG-Projekte zusätzliche Erträge in die Kassen spülen.

7. i-Solutions Health: Klein, aber selbstbewusst

Als kleine mittelständische KIS-Schmiede ist I-Solutions Health seit Jahren stabil im deutschen KIS-Markt unterwegs. Der Umsatz im Geschäftsjahr 2019/2020, das am 31. März 2020 endete, betrug 29,1 Millionen Euro. Offizielle Zahlen zum gerade abgelaufenen Geschäftsjahr 2020/2021 liegen noch nicht vor, die Umsatzentwicklung sei aber „positiv“, teilte das Unternehmen mit. Man gewinne Neukunden und rechne damit, dass das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) zu weiteren Umsatzsteigerungen führen werde. Laut I-Solutions Health ist das hauseigene KIS ClinicCentre derzeit 98 Mal in Deutschland installiert.

In diesem Jahr konzentriert sich das Unternehmen bei der KIS-Weiterentwicklung verstärkt auf die Entwicklung webbasierter medizinischer Portale, beispielsweise ein Zuweiserportal, ein Patientenportal oder ein Portal für die mobile Visite. Als potenziellen Übernahmekandidaten für Private Equity-Unternehmen oder andere Interessenten sieht sich I-Solutions Health nicht. Das Unternehmen sei weiterhin gesund aufgestellt, habe genügend Ideen und Kraft, neue Produkte webbasiert selbst zu entwickeln. „Wo es Sinn macht, sind wir daran interessiert, mit Start-Ups sowie anderen innovativen Marktteilnehmern zu kooperieren“, sagt Dr. Wolrad Rube, Vorsitzender Geschäftsführer der I-Solutions Health GmbH.

8. Philips: Zähes Ringen um mehr Marktanteile

Seit einiger Zeit versucht Philips, das KIS Tasy in der DACH-Region zu etablieren – mit bislang überschaubarem Erfolg. Tasy kommt bislang überwiegend in Lateinamerika zum Einsatz, besonders in Brasilien. Dort wird es in mehr als 1 000 Gesundheitseinrichtungen verwendet – entweder als komplettes KIS-System oder abgestimmt auf Anforderungen in Fachkliniken. Im deutschen KIS-Markt erhielten die Holländer erstmals 2019 vom Krankenhaus Düren einen Zuschlag. Neben Düren kommt Tasy laut Philips im DACH-Markt demnächst mit einer Groß- Installation in einer Klinikkette zum Einsatz, das Unternehmen spricht in diesem Zusammenhang von fünf Installationen.

Dennoch, das Geschäft kommt sehr viel langsamer voran als gedacht, auch weil die Niederländer anfänglich offenbar den hohen Adaptionsaufwand von Tasy auf das deutsche DRG-System unterschätzt haben. Einige Marktbeobachter sehen sich bislang mit ihrer Skepsis über den Einstieg von Philips in den KIS-Markt bestätigt. Das Unternehmen selbst wittert nun aber im Zuge des KHZG seine Chance. Der träge KIS-Markt bekomme durch das KHZG einen Schub, heißt es dort. „Bei der Entscheidung für ein neues KIS wird neben einer modernen Systemarchitektur auf Interoperabilität geschaut. Mit Tasy erfüllen wir beide Kriterien vollumfänglich und geben darüber hinaus Impulse in den verschiedenen Fördertatbeständen wie zum Beispiel Medikation“, gibt sich Oliver Schmid, Business Manager Electronic Medical Record (EMR) und bei Philips GmbH für die DACH-Region verantwortlich, optimistisch.

„Das Krankenhausinformationssystem Tasy ist eine technologisch moderne Alternative für die etablierten Systeme im Markt (…). Auch wenn es etwas langsamer voran geht, als wir uns das vorgestellt haben, wir sind angetreten, um zu bleiben“, sagt Gerrit Schick, Head of Health Informatics, Philips GmbH Market DACH.

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