
Positive Nachrichten von Softwareanbieter CompuGroup Medical (CGM): man blicke auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2022, so das Unternehmen am 9. Februar zur Veröffentlichung des vorläufigen Jahresergebnisses. Michael Rauch, Sprecher der Geschäftsführenden Direktoren und CFO von CMG spricht von neuen Rekorden, sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis. „Wir sind auf einem guten Weg, unsere Mittelfristziele zu erreichen und wir helfen unseren Kunden dabei, von den Chancen der Digitalisierung im E-Health-Bereich zu profitieren.“
Vergangenes Jahr zog der Erlös um 10 Prozent auf 1,13 Milliarden Euro an, aus eigener Kraft war es ein Plus von gut 4 Prozent. Das operative Ergebnis stieg um 4 Prozent auf 234 Millionen Euro und damit schwächer als der Umsatz. Der Nettogewinn des Unternehmens stieg 2022 um gut 7 Prozent auf 74,1 Millionen Euro, wie das Unternehmen in Koblenz mitteilte.
Im vergangenen Jahr sorgte insbesondere die Sparte für Datenvernetzung für Wachstum, vor allem durch einen Austausch der Hardware-Konnektoren für die Telematik-Infrastruktur. Das Softwaregeschäft mit Arztpraxen, die größte Sparte der Koblenzer, wuchs aus eigener Kraft dagegen kaum. Im Apothekengeschäft gab eine starke Entwicklung in Italien Schub.
Umsatzpush durch KHZG
Im Segment Hospital Information Systems (Krankenhausinformationssysteme) stieg der Umsatz im Jahr 2022 um 8 Prozent auf 277 Millionen Euro (Vorjahr: 257 Millionen Euro). Positiv wirkte sicher hier auch die Übernahme der Visus Gruppe sowie der KMS Vertrieb und Services AG aus 2021 aus. Das organische Wachstum lag gegenüber hohen Vorjahresvergleichswerten bei 3 Prozent. Das Geschäft mit Krankenhäusern profitierte auch von einem guten Lauf in Spanien und Polen. In Deutschland wiederum half das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG): zu Beginn des Jahres lag der Auftragseingang im Zusammenhang mit dem KHZG bei 25 Millionen Euro. Im Laufe des Jahres stieg dieser Wert auf rund 90 Millionen Euro an. Dadurch erhöhte CGM das Umsatzziel auf 90 bis 110 Millionen Euro.
Jahresprognose in Richtung Mittelfristziele
Für das neue Jahr hat sich CGM einen kräftigen Zuwachs beim operativen Ergebnis vorgenommen. Das Unternehmen will nun die Früchte der teuren Investitionen aus den Vorjahren ernten. Das Management um Chef Michael Rauch sieht den Konzern in der Spur, die einmal für dieses Jahr ausgegebenen mittelfristigen Ziele zu erreichen – allerdings nur, wenn es im Rahmen der eigenen Erwartungen besonders gut läuft.
Die im Kleinwerteindex SDax notierte Aktie trat am Vormittag des 9. Februar bei 45,42 Euro auf der Stelle. In den vergangenen Monaten hatte sich das Papier von seinen Tiefs im Herbst bereits spürbar erholt – allerdings liegt der Kurs nach wie vor unter dem Niveau aus dem Sommer vergangenen Jahres, als der plötzliche Abgang des damaligen Chefs Dirk Wössner die Anleger aufschreckte.
Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) soll in diesem Jahr auf 260 bis 300 Millionen Euro zulegen. Das wäre ein Plus von bis zu 28 Prozent. „Wir sind auf einem guten Weg, unsere Mittelfristziele zu erreichen“, sagte Rauch, der die Finanzen von CGM verantwortet.
Mittelfristig hatte das Unternehmen den Anlegern in Aussicht gestellt, 2023 eine operative Ergebnismarge von rund 25 Prozent einzufahren. Vergangenes Jahr war die Marge von rund 22 auf rund 21 Prozent gefallen. Die Marke von 25 Prozent ist mit den Zielen der neuen Jahresprognose auch möglich, wenn die Ergebnisprognose am oberen Ende erreicht wird. Beim Umsatz rechnet das Management mit einem Plus von um die 5 Prozent, wenn Zu- wie Verkäufe von Unternehmensteilen und Währungseffekte ausgeklammert werden.
Baader-Bank-Analyst Knut Woller sprach von einem starken Jahresschluss 2022. Die neue Prognose sei Beleg dafür, dass das Management die Marge in den kommenden Jahren merklich ausbauen wolle. Zwar könne es einige enttäuschen, dass in der Mitte der Prognosespanne die Marge um fast zwei Prozentpunkte unterhalb der 25-Prozent-Marke liege. Allerdings sollten auch der Gegenwind durch die schwächelnde Konjunktur und den Krieg in der Ukraine mit in Betracht gezogen werden. Alexander Thiel von Jefferies sprach von einem herausfordernden Jahr, das mit einer positiven Note beendet worden sei.





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