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Zwei Vorstände abberufenRhön-Klinikum macht deutlich weniger Gewinn

Der Krankenhausbetreiber Rhön-Klinikum musste 2016 einen Gewinnrückgang hinnehmen. Nach ersten Berechnungen sank das Ergebnis um mehr als ein Viertel auf 114,9 Millionen Euro, teilte das Unternehmen mit. Die Prognose für 2017 wurde verschoben.

Foto: Rhön-Klinium AG

Analysten hatten bei dem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) mit 160 Millionen Euro gerechnet. Auch für das laufende Jahr kündigte Rhön einen "deutlichen" Gewinnrückgang an. Die Aktie gab daraufhin im frühen Handel um fast drei Prozent nach.

Vor allem niedrige Krankenkassen-Erstattungen hatten das im SDax notierte Unternehmen im Jahresverlauf belastet. Der Umsatz stieg 2016 geringfügig von 1,11 Milliarden auf 1,18 Milliarden Euro. Unter dem Strich sank der Gewinn von 87,4 Millionen auf 58,6 Millionen Euro.

Prognose für 2017 verschoben

Auch für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Krankenhaus-Konzern mit geringeren Einnahmen bei verschiedenen medizinischen Leistungen. Unter anderem deshalb wagt das Unternehmen zunächst keine konkrete Ergebnisprognose für 2017. Der Konzern aus dem unterfränkischen Bad Neustadt teilte aber mit, es sei mit einem "deutlichen» Gewinnrückgang" zu rechnen. Der Gesetzgeber plane verminderte Vergütungen für kardiologische und bestimmte orthopädische Leistungen.

"Die Entwicklung des operativen Geschäfts ist unbefriedigend", räumte der neue Vorstandschef Stephan Holzinger räumte ein. Er will den Konzern in den kommenden Monaten genau unter die Lupe nehmen. "Wir werden uns zum Beispiel intensiv mit den Materialkosten ebenso wie mit den Verwaltungsstrukturen in der Zentrale wie in den Standorten beschäftigen und Entscheidungen beschleunigen." Die Jahresprognose will Holzinger im ersten Halbjahr nachreichen.

Vorstand wird verkleinert

Wie die Rhön-Klinikum AG weiter mitteilte, hat der Aufsichtsrat beschlossen, den Vorstand von fünf auf drei Mitglieder zu verkleinern und dazu die Vorstandsmitglieder Martin Menger (Vorstand Operatives Geschäft) und Jens-Peter Neumann (Vorstand Finanzen) abberufen (kma berichtete). Damit besteht der Vorstand jetzt aus Stephan Holzinger (Vorstandsvorsitzender), Martin Siebert (stellvertretender Vorstandsvorsitzender) und Bernd Griewing.

Stephan Holzinger verantwortet demnach die Unternehmensstrategie, die Konzernbereiche Unternehmenskommunikation, IT/Künstliche Intelligenz, Investor Relations & Finanzierungen, Rechnungswesen, Steuern & Controlling sowie die Stabsstellen Interne Revision, Compliance und die Konzernzentrale. Er ist außerdem für die Universitätskliniken in Gießen und Marburg zuständig.

Martin Siebert ist als stellvertretender Vorstandsvorsitzender für die Konzernbereiche Materialwirtschaft, Service & Logistik, Bau & Technik, Personal & Tarif sowie den Fachbereich Recht und zudem für den Konzerndatenschutz zuständig. Darüber hinaus ist er verantwortlich für die Zentralklinik in Bad Berka sowie das Klinikum Frankfurt (Oder).

Bernd Griewing wird neben dem Medical Board für die Konzernbereiche Patientensicherheit, Qualitätsmanagement & Hygiene, medizinisches Prozessmanagement sowie den Fachbereich Netzwerkmedizin & Innovationen Verantwortung tragen. Darüber hinaus ist er zuständig für die Rhön-Innovations GmbH sowie den Standort Bad Neustadt und damit für das erste realisierte Campus-Projekt.

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