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Halbjahresbericht 2024Umsatz der Compugroup Medical knickt ein

Compugroup Medical hat die Halbjahreszahlen für 2024 vorgelegt: Der Umsatz sank um 6 Prozent auf 562 Millionen Euro, während wiederkehrende Umsätze um 6 Prozent auf 423 Millionen Euro stiegen. Die Prognose für das Geschäftsjahr 2024 wurde daher korrigiert.

Compugroup Medical
CGM
Die Compugroup Medical Konzernzentrale in Koblenz.

Bei Compugroup Medical (CGM) läuft das Geschäft in Praxen und Krankenhäusern deutlich schwächer als zuvor gedacht. Auch in Deutschland geht es mit Projekten im Zusammenhang mit dem Krankenhauszukunftsgesetz nicht so schnell voran wie erhofft, weshalb der Überschuss um mehr als die Hälfte auf 13,8 Millionen Euro einknickte. Im ersten Halbjahr 2024 brach der Konzernumsatz um 6 Prozent ein – auf insgesamt 562 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 595 Millionen Euro). Zurückzuführen sei dies hauptsächlich auf TI-Einmaleffekte im Vorjahr, heißt es in einer Unternehmensmeldung. Organisch zeigten die Umsätze einen Rückgang um 5 Prozent (Vorjahreszeitraum: +12 Prozent).

Die wiederkehrenden Umsätze stiegen hingegen um 6 Prozent auf 423 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 401 Millionen Euro). Ihr Anteil steigerte sich auf 75 Prozent (Vorjahreszeitraum: 67 Prozent). Eine rückläufige Entwicklung konnte beim bereinigten EBITDA beobachtet werden, das sich auf -14 Prozent gegenüber Vorjahr belief (114 Millionen Euro vs. 133 Millionen Euro). Der Free Cashflow betrug 39 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 83 Millionen Euro). Netto verschuldete sich CGM noch einmal mehr:  Der Betrag stieg von 703 Millionen Euro bis Ende 2023 auf 779 Millionen Euro bis Ende Juni 2024 an. Der Verschuldungsgrad klettert damit von 2,8x Ende 2023 auf 3,3x Ende Juni 2024 an.

Durchwachsene Umsatzerlös-Entwicklungen in den Segmenten

Im Segment Ambulatory Information Systems (AIS) (seit 2024 inklusive des früheren CHS-Segments) sanken die Umsatzerlöse in den ersten sechs Monaten 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10 Prozent auf 338 Millionen Euro, hauptsächlich aufgrund von Einmaleffekten im Zusammenhang mit dem Austausch von Hardware-Konnektoren und dem Software-Upgrade für die Telematikinfrastruktur im Vorjahr. Organisch und ohne die TI-Einmaleffekte im Vorjahr waren die Umsatzerlöse auf Vorjahresniveau. Die wiederkehrenden Umsätze stiegen hingegen um 4 Prozent und erhöhten den Anteil der wiederkehrenden Umsätze am Gesamtumsatz um 10 Prozentpunkte auf 77 Prozent .

Die Umsatzerlöse des Segments Hospital Information Systems (HIS) stiegen in den ersten sechs Monaten 2024 um 4 Prozent auf 156 Millionen Euro. Bereinigt um Akquisitionen und Währungseffekte betrug das organische Wachstum 4 Prozent, was im Wesentlichen auf gestiegene Umsatzerlöse in Österreich, Spanien und aus Projekten im Zusammenhang mit dem Krankenhauszukunftsgesetz zurückzuführen war. Die wiederkehrenden Umsätze stiegen auf 113 Millionen Euro, was 73 Prozent des Gesamtumsatzes entspricht.

Investitionen in zukünftige E-Health-Entwicklungen

Im Segment Pharmacy Information Systems (PCS) sank der Umsatz in den ersten sechs Monaten 2024 um 1 Prozent auf 68 Millionen Euro, was vor allem auf hohe Einmalerlöse im Vorjahr zurückzuführen war. Der organische Umsatz ging um 1 Prozent zurück. Die wiederkehrenden Umsätze im PCS-Segment stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6 Prozent auf 49 Millionen Euro.

In allen drei Segmenten wurden Investitionen in die zukünftige E-Health-Entwicklung getätigt, unter anderem in Künstliche Intelligenz, datenbasierte und patientenzentrierte Lösungen. Die F&E-Aufwendungen für den Konzern beliefen sich in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2024 auf 125 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 120 Millionen Euro).

Angepasste Jahresprognose

Die Compugroup hatte angesichts des Umsatzrückgangs am 9. Juli auch die Jahresziele (organisches Umsatzwachstum und bereinigtes EBITDA) reduziert. Der Aktienkurs war daraufhin eingebrochen und hat sich bislang nicht wesentlich erholt. Der Halbjahresfinanzbericht enthält die vollständige überarbeitete Prognose für das Geschäftsjahr 2024. Die korrigierte Prognose lautet wie folgt (im Vergleich zur ursprünglichen Prognose, die am 7. Februar 2024 veröffentlicht wurde):

Die organische Umsatzentwicklung (bereinigt um Akquisitionen und Währungseffekte) wird nun in einer Bandbreite zwischen -2 Prozent und 0 Prozent im Jahresvergleich (zuvor: 4 Prozent und 6 Prozent ) erwartet. Der Anteil der wiederkehrenden Umsätze am Gesamtumsatz wird unverändert zwischen 65 Prozent und 70 Prozent erwartet. Das bereinigte EBITDA wird nun in einer Bandbreite zwischen 220 Millionen Euro und 250 Millionen Euro (zuvor: 270 Millionen Euro und 310 Millionen Euro) erwartet.

Das bereinigte Ergebnis je Aktie (verwässert) wird nun in einer Bandbreite zwischen 1,55 Euro und 1,95 Euro (zuvor: Anstieg um etwa 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr) erwartet. Der Free Cashflow wird in einer Bandbreite zwischen 40 Millionen Euro und 60 Millionen Euro (zuvor: 70 Millionen Euro und 100 Millionen Euro) erwartet.

Im AIS-Segment erwartet CGM nun einen organischen Umsatzrückgang im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich (zuvor: Wachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich). Im HIS-Segment erwartet CGM nun ein organisches Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich (zuvor: Wachstum im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich). Im PCS-Segment erwartet CGM unverändert ein organisches Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich.

Bericht

Den vollständigen Halbjahresabschluss inklusive der Erläuterungen zu den Bereinigungen der Ergebniskennzahlen finden Sie im Halbjahresfinanzbericht unter www.cgm.com/ir-publikationen

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