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Der kma Entscheider-Blog

kma Entscheider BlogGeneration Y drängt in die Führungsebene

Selbstbewusst und höchst anspruchsvoll. Das sind die neuen Manager im Gesundheitswesen. Doch eignen sich Digital Natives überhaupt zur Führungskraft?

ID-Native GmbH
Tanja Heiß ist Geschäftsführerin der ID-NATIVE GmbH in Goldbach und Co-Gründerin von Hashtag Gesundheit e.V.
Generation Y, Umfrage
Mitgliederumfrage Hashtag Gesundheit e.V., August 2018
Motivation der Generation Y, eine Führungsposition zu übernehmen.

Seit einigen Jahren werden wir aus der Ferne beäugt. Unser Werdegang, das Studium, der Berufseinstieg. Fehlende soziale Kenntnisse, schlechte Manieren oder Eigenschaften wie egoistisch und faul sind nur einige Beispiele für Meinungen, die über uns existieren. In Bewerbungsgesprächen schockieren wir die Personalmanager regelmäßig mit unseren Erwartungshaltungen rund um Arbeitszeiten und Gehälter. Die antiautoritäre Erziehung sowie die modernen Medien sind die Ursache allen Übels, so heißt es. Das sollen die künftigen Top-Manager sein, die die nächsten Jahre durchs unruhige Fahrwasser lenken? Die es verstehen, mit Fachkräftemangel, steigenden Kosten sowie sinkender Versorgungsqualität im Gesundheitswesen umzugehen? Höchste Zeit, einmal aufzuräumen mit den Klischees.

Wofür steht die Generation Y?

Das Y wird ausgesprochen wie das englische „why“ und dieses „Warum?“ ist kennzeichnend für die Millennials. Ständiges Hinterfragen von Sachverhalten, vor allem wenn es ums Management und die Arbeitskultur geht. Die Jahrgänge von etwa 1984 bis ca. 1994 gelten allgemein als „unführbar“. Doch wenn man genauer hinhört, wo die beruflichen Ziele liegen, erhält man interessante Antworten, die diesem Vorurteil widersprechen. Es zeigt sich, dass die Generation Y eine starke intrinsische Motivation hat, mit ihrem beruflichen Schaffen etwas zu bewirken. Die intrinsische Motivation ist also der Schlüssel, diese Jahrgänge gut zu führen und zu herausragender Leistung zu motivieren.  

„Der größte Beitrag einer Führungspersönlichkeit ist es, andere Führer hervorzubringen“

Erfolgsautor und Unternehmensberater Simon Sinek hat es mit dieser Aussage auf den Punkt gebracht. Was die Generation Y heute braucht, sind nicht überdurchschnittliche Gehälter, einen Firmenwagen und immer das neueste Smartphone. Wir suchen Inspiration und die Chance, etwas bewegen und vorantreiben zu können. Partizipierendes Management ist hier das Stichwort. Konstruktive Diskussionen auf Augenhöhe mit den etablierten Entscheidern, Mitsprache- und Gestaltungsrecht bei Digitalisierung und Arbeitsbedingungen. Nicht die hierarchische Firmenstruktur, wie sie heute noch in vielen Gesundheitseinrichtungen besteht, macht uns erfolgreich.

Um selbst zu herausragenden Managern zu werden, braucht es heute Führungskräfte, die es uns erlauben mutig zu sein und es gestatten uns auszuprobieren. Diese (Fehler-)Toleranz und Offenheit eröffnen uns die Spielwiese, die wir benötigen, um Führung zu lernen und sukzessive Verantwortung zu übernehmen. Dabei steht nicht der wirtschaftliche Erfolg an erster Stelle. Wir möchten Unternehmen und Teams schaffen, in denen Mitarbeiter gerne arbeiten. Die nicht nur an heute denken, sondern zukunftsfähig sind und etwas hervorbringen, dass unsere eigene Generation überdauert.

Für diese Chance sind die Millennials bereit, über sich hinauszuwachsen. Doch dazu muss sich das Management im Gesundheitswesen dringend wandeln. Weg von der klassischen Organisation hin zu lebendigen und agilen Unternehmen.

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