
Die erste flächendeckende Erhebung der digitalen Reife deutscher Kliniken fand vor drei Jahren statt. Nun liegen die Ergebnisse der zweiten Runde vor. Und die attestieren einen messbaren Schub. Es seien signifikante Fortschritte in allen untersuchten Dimensionen erreicht worden, hat die Evaluation ergeben. Im Vergleich zu 2021 ist die durchschnittliche Punktzahl um 9,1 auf 42,1 Punkte von insgesamt 100 erreichbaren Punkten gestiegen, was einer Verbesserung um 27,3 Prozent gleich kommt. Vor allem bei den Dimensionen „Strukturen und Systeme“, „Klinische Prozessen“ und dem digitalen „Informationsaustausch“ sind deutliche Fortschritte erkennbar (Plus um je 11 Punkte).
Die Anstrengungen auf Bundes-, Landes- und Krankenhausebene sowie das Krankenhauszukunftsgesetz hätten die Digitalisierung im Krankenhauswesen vorangebracht, heißt es vom DigitalRadar Krankenhaus in einer Pressemitteilung. Die Projekte innerhalb der relevanten Fördertatbestände entwickelten sich in die richtige Richtung.
Deutliche Verbesserungen in drei Jahren
„Der Fortschritt ist beeindruckend, aber es gibt auch noch viel zu tun“, so Prof. Dr. Volker Amelung, Konsortialsprecher des DigitalRadar und CEO des inav (Institut für angewandte Versorgungsforschung). Er führt weiter aus: „Perspektivisch stellt der digitale Reifegrad auch einen Qualitätsindikator dar. Ein valides und erprobtes Messinstrument als Fundament für Public Reporting.“ Laut Anne Snowdon, Chief Scientific Research Officer bei HIMSS, seien in Deutschland beeindruckende Fortschritte in der digitalen Reife zu verzeichnen. „Innerhalb von nur 36 Monaten haben deutsche Krankenhäuser sowohl bei den DigitalRadar-Ergebnissen als auch bei den EMRAM-Reifegraden deutliche Verbesserungen erzielt.“
Die ersten aggregierten Ergebnisse zeigen, wie die durchschnittliche Punktzahl (Mittelwert) innerhalb der jeweiligen Dimensionen gestiegen sind.
- Strukturen und Systeme: 55,4 (2021) auf 66,5 Punkte (2024)
- Resilienz-Management und Performanz: 45,2 (2021) auf 54,5 Punkte (2024)
- Klinische Prozesse: 38,5 (2021) auf 49,5 Punkte (2024)
- Organisatorische Steuerung und Datenmanagement: 40,6 (2021) auf 47,9 Punkte (2024)
- Informationsaustausch: 25,1 (2021) auf 35,9 Punkte (2024)
- Telehealth: 18 (2021) auf 22,5 Punkte (2024)
- Patientenpartizipation: 5,3 (2021) auf 10,1 Punkte (2024)
Auch zeigen die Ergebnisse einen Zusammenhang von der Größe eines Krankenhauses und dem DigitalRadar Score auf. Detaillierte statistische Analysen, Learnings und konkrete Handlungsempfehlungen folgen dann in einem Bericht Mitte 2025.
Das DigitalRadar Krankenhaus weist trotz der erheblichen Verbesserungen in allen Bereichen darauf hin, dass jedoch noch deutlich Luft nach oben bei der Digitalisierung bei den Krankenhäusern ist. Die Entwicklung ist noch nicht am Endpunkt angelangt. Thomas Renner, Unterabteilungsleiter für Digitalisierung und Innovation im Bundesministerium für Gesundheit: „Die laufenden Projekte erfolgreich abzuschließen und den beschrittenen Weg zur technischen Modernisierung der deutschen Krankenhauslandschaft konsequent fortzuführen wird unser aller Aufgabe in den kommenden Jahren.“






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