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VerbundprojektEssener Wissenschaftler erarbeiten digitalen Corona-Explorer

Das Universitätsklinikum Essen, die Universität Duisburg-Essen und Molecular Health starten in Essen ein Modellprojekt, bei dem auf Grundlage moderner digitaler Technologien die Covid-19-Behandlung individualisierter gestaltet werden soll.

Coronavirus
Halfpoint/stock.adobe.com
Symbolfoto

Die Verbesserung der Versorgung von Covid-19 Patientinnen und Patienten steht im Vordergrund des gemeinsamen Verbundprojektes zwischen Ärztinnen und Ärzten des Universitätsklinikums Essen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Unternehmens Molecular Health aus Heidelberg. Es wird vom Bundesministeriums für Gesundheit gefördert.

Das Projekt wird am Standort Essen durch Prof. Oliver Witzke, Direktor der Klinik für Infektiologie und des Westdeutschen Zentrums für Infektiologie, und PD Dr. Adalbert Krawczyk, Leiter des Infektiologischen Forschungslabors, geleitet.

Ziel ist die Aufklärung des Covid-19 Krankheitsmodells

„Auf Basis unserer kuratierten Wissensdatenbank („Dataome“) haben wir ein erweitertes Covid-19-Krankheitsmodell („MH Corona Explorer“) entwickelt, das die unterschiedlichen Symptome der Erkrankung mit deren molekularen Abläufen vernetzt und darstellt.“, erklärt Dr. Anna Laib, Head of Medical Affairs und Projektleiterin der Kooperation vonseiten Molecular Health.

In den kommenden zehn Monaten arbeiten Ärztinnen und Ärzte und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus sechs Kliniken und Instituten am Standort Essen mit Kolleginnen und Kollegen aus dem lokalen Datenintegrationszentrum und Molecular Health an der Aufklärung des Covid-19 Krankheitsmodells (Corona-Explorer).

Projekt soll Therapieansätze für zukünftige Pandemien liefern

„Der In-silico-Ansatz des MH Corona Explorers als browserbasierte Anwendung stützt sich innerhalb der Datenbank von Molecular Health auf weltweit publiziertes biomedizinisches Wissen“, sagt Dr. Friedrich von Bohlen, Chief Executive Officer von Molecular Health. „Mithilfe dieses digitalen Wissens-Modells werden die verschiedenen klinisch-molekularen Merkmale von Covid-19 identifiziert und in ihrer Wirkweise erklärbar gemacht. Diese Vorgehensweise erlaubt neben dem Verständnis der Vielfalt an Symptomen auch Erklärungen für den Langzeitverlauf der Krankheit und generiert gleichzeitig sowohl direkte Hilfestellung für neue Behandlungsansätze als auch Hypothesen für zukünftige Therapieansätze.“

Durch die Verknüpfung molekularer und klinischer Evidenz mit umfangreichen Real-World-Daten soll ein entscheidender Mehrwert bei der Diagnose und Therapie von Covid-19-Patienten in der Klinik generieren werden. Darüber hinaus könnte dieser Ansatz als Modell dienen, um zum einen Patientientinnen und Patienten ursächlicher zu helfen, sowie um in zukünftigen Pandemien schneller pathophysiologisch relevante Therapieansätze zu definieren und im klinischen Alltag zu testen.

Erste Ergebnisse des Modellprojekts sollen im Rahmen eines Workshops im kommenden November vorgestellt werden.

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