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KISKreiskliniken Darmstadt-Dieburg werden Referenzhaus für Nexus

Digitalisierungsschub für die Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg: Gemeinsam mit Partner Nexus wird das KIS vollständig bis 2025 digitalisiert. Die Umsetzung des Millionenprojekts startet in Kürze.

Ein Stethoskop liegt auf einem Tablet.
lenets_tan/stock.adobe.com
Symbolfoto

Die Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg bauen ihre langjährige Zusammenarbeit mit der Nexus AG aus. Hierfür wurde nun ein Rahmenvertrag unterzeichnet. Neuestes Vorhaben ist die vollständige Digitalisierung des Krankenhausinformationssystem (KIS) bis Ende 2025. Die Umsetzung soll im kommenden Herbst starten.

Schon zuvor hatten die Kreiskliniken eine Nexus-Software genutzt, nun wird allerdings auf die umfangreichere Version „NG“ umgestellt. Für die anstehenden Schulungen wird auch ein krankenhausinternes, separates Schulungsteam aufgebaut – um das Wissen im Haus zu etablieren und auszubauen. Die Zusammenarbeit bedeutet nämlich für die Kreiskliniken auch, zukünftig Referenzhaus für den Software-Hersteller zu sein. Andere Kliniken können sich dort zum Beispiel über die Software informieren, es sollen aber auch neue Nexus-Produkte ausprobiert werden.

Die Vorteile des neuen KIS liegen auf der Hand. Laut Kreisklinik-Geschäftsführer Christoph Dahmen verbessert sich nicht nur die Patientensicherheit, sondern auch die Behandlungsqualität. Die Kosten für das neue KIS liegen bei 3,3 Millionen Euro. Aus dem Krankenhauszukunftsfonds des Bundesamts für Soziale Sicherung fließen 2,3 Millionen Euro dazu. Etwa 500 000 Euro kommen vom Land und die Kreiskliniken selbst steuern etwa 670 000 Euro bei. Die Förderung erfolgt im Rahmen des Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG).

Fünf Fördertatbestände beantragt

Im Zukunftsfonds sind elf Fördertatbestände definiert; fünf davon wurden für zwei Standorte – in Groß-Umstadt und Jugenheim – beantragt:

  • die Anpassung der technischen Ausstattung der Notaufnahme an den aktuellen Stand der Technik,
  • ein Patientenportal mit Schwerpunkt auf Aufnahme- und Behandlungsmanagement sowie Entlassungs- und Überleitungsmanagement zu nachgelagerten Leistungserbringern, etwa Hausärzten,
  • Erhöhung der Verfügbarkeit der Pflege- und Behandlungsdokumentation mit den Schwerpunkten digitale Pflege- und Behandlungsdokumentation sowie Systeme zur automatisierten und sprachbasierten Dokumentation,
  • digitales Medikationsmanagement für höhere Arzneimitteltherapiesicherheit,
  • die konsequente digitale Anforderung bei Diagnose- und Behandlungsplänen und gleichzeitige digitale Rückmeldung bei Befunden, um Kommunikation zu beschleunigen und Behandlungsfehler zu verringern.

Aus den fünf Fördertatbeständen entstanden neun Verfahren, die gemeinsam mit der IT-Abteilung der Kreiskliniken und Unterstützung der Rechtsberatung RSM Ebner Stolz über die Zentrale Auftragsvergabe des Landkreises Darmstadt-Dieburg vergeben wurden. Projektbeginn war bereits im Sommer 2023; die der Inhouse-Beratungsgesellschaft PD unterstützte hierbei.

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Ziel: Papierfreie Häuser schaffen

Ziel ist es, den Papierverbrauch auf null zu senken. Bislang werden etwa OP-Berichte, Medikationen, Patientenkurven oder Arztbriefe noch auf Papier verfasst. „Digitalisierung bedeutet nun aber, die Daten direkt dort, wo sie entstehen, zu erfassen und sie allen dort, wo sie benötigt werden, zur Verfügung zu stellen“, sagt Jürgen Stolle als IT-Leiter der Kreiskliniken.

Nexus unterstützt bei diesem Vorhaben: Beispielsweise findet der Arzt bei der Visite auf einen Blick alle relevanten Informationen im KIS auf den Visitenwagen vor. Mithilfe der Spracherkennung kann er außerdem Verordnungen treffen und dokumentieren. Diese neuen Informationen sind dann von anderen Ärzten, Pflegern oder Mitarbeitern der Klinik sofort einsehbar. Für die mobile Nutzung werden Tyco-Telefone von Ascom und Tablets angeschafft. Zudem werden auch die Kosten durch die bessere Dokumentation transparenter und können besser mit den Krankenkassen abgerechnet werden.

Da für die anstehende Digitalisierung überall WLAN notwendig ist, wird in der Spezialklinik in Jugenheim die Technik komplett neu eingerichtet und in Groß-Umstadt eventuelle Empfangslücken im Haus geschlossen. Die Daten, die dann von überall abgerufen werden können, liegen dabei auf etwa 190 Servern.

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