
Die vereinbarte Systemkooperation zwischen Philips und Nexus läuft seit Anfang des Jahres. Profitieren sollen insbesondere Krankenhäuser, die bereits das PDMS „IntelliSpace Critial Care and Anesthesia (ICCA)“ von Philips nutzen und sich für das KIS von Nexus interessieren – und umgekehrt. Mit der engen Systemkooperation wolle beide Unternehmen Krankenhäuser im DACH-Raum besser bei der Digitalisierung unterstützen. Philips hatte sich jüngst aus dem deutschen KIS-Markt zurückgezogen, weil es sein eigenes KIS Tasy nicht am Markt durchsetzen konnte.
Reibungslose Vernetzung von KIS und PDMS
Startpunkt der Zusammenarbeit war die Entwicklung von Standards für die technische Integration und die Schnittstellenanbindung an das jeweils andere System. Diese Standards nutzen die Firmen dann für zukünftige Installationen. Die gemeinsamen Standards sorgen für eine einheitliche Semantik und Syntax. Auch Standard FHIR- und HL7-Schnittstellen stimmen die Unternehmen im Vorfeld ab. Durch die Kooperation können Einzelsysteme leicht eingeführt werden – und auch die Gesamtlösung ist schneller nutzbar. Ein Vorteil dieses gemeinsamen Anganges ist ein deutlich geringerer Zeitaufwand bei der Vernetzung der Systeme. Zudem ist eine herstellerübergreifende, strukturierte Datenübergabe möglich, beispielsweise hinsichtlich Allergien und Medikamenten oder für AMTS-Prüfungen.
Die Standards, mit denen wir arbeiten, sparen uns Abstimmungszeit, die sonst im Vorwege, aber auch während der Installation nötig sind.
Philips und Nexus haben in der Vergangenheit immer wieder projektbezogen zusammengearbeitet und nehmen diese Erfahrungen in die (System-)Kooperation mit. „Digitalisierungsprojekte sind in der Regel sehr komplex und wir erleben es als unschlagbaren Vorteil, unternehmensübergreifend als Team zusammenzuwirken, und kennen das jeweils andere System mittlerweile sehr gut“, erklärt Ingo Böhnlein, Vertriebsleiter KIS bei Nexus. „Die Standards, mit denen wir arbeiten, sparen uns Abstimmungszeit, die sonst im Vorwege aber auch während der Installation nötig sind“, ergänzt Dr. Mania Brusca, Leiterin EMR & Care Management für DACH. „Und mit jedem Projekt, das gemeinschaftlich umgesetzt wird, wachsen wir zusammen und werden schneller“, so Brusca weiter.
Geringerer Zeitaufwand
Ein gemeinsames Projekt setzen beide Unternehmen gerade am Diakonie-Klinikum Stuttgart umgesetzt. Dort wird derzeit ein PDMS von Philips an das klinische Informationssystem (KIS) aus dem Hause Nexus angebunden. Die Anbindung des Intensiv- und Intermediate Care Bereiches mit ICCA ist im vergangenen Herbst erfolgt, seit Ende Oktober 2022 ist es dort in Betrieb. Derzeit werden in der Anästhesie und damit in den OP-Bereichen ICCA PDMS und NEXUS / KISNG verbunden. Bis Mitte 2023 soll auch die Anästhesie des Klinikums in den Go-Live-Betrieb gehen.
Der Datenaustausch mit dem KIS ist dabei essenziell für Patientenbewegungen, Stammdaten- oder Leistungsdatenübermittlung sowie die pflegerische und ärztliche Dokumentation. „Uns hilft es enorm, wenn zwei Unternehmen so reibungslos und partnerschaftlich installieren und konnten dadurch eine zügige Implementierung und einen unkomplizierten Go-live umsetzen“, erklärt Nicole Fuhrmann, Projektleitung und stv. Pflegedirektorin im Diakonie Klinikum. Ende Juli soll ICCA am Klinikum in den Vollbetrieb gehen.







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