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KIS-MarktTurbulenzen nach SAP-Ausstieg

Der deutsche KIS-Markt ist im vergangenen Jahr massiv in Bewegung geraten. Die SAP-Abkündigung von IS-H im September 2022 hat deutsche Krankenhäuser auf dem falschen Fuß erwischt. Während zahlreiche Klinikträger, darunter Unikliniken wie die Charité, fieberhaft ein neues KIS suchen, wittern etablierte KIS-Anbieter eine Chance.

KIS-Markt 2023
Thieme

Dedalus: Marktführer weiter auf Wachstumskurs

Das italienische Unternehmen Dedalus ist seit der Übernahme sämtlicher Healthcare IT-Aktivitäten von Agfa im April 2020 Marktführer im deutschen KIS-Markt. 41 Prozent aller stationären Fälle in Deutschland werden durch das Dedalus-KIS Orbis prozessiert. Für den Konzern hat sich im vergangenen Jahr der deutsche Gesundheits-IT-Markt nach eigenen Angaben „ziemlich positiv entwickelt“. Das Unternehmen habe infolge des KHZG von erhöhten Auftragseingängen besonders im KIS-Segment profitiert, heißt es aus der Bonner Europa-Zentrale. Aber auch in anderen Produktbereichen verliefen die Geschäfte „überdurchschnittlich“. Der Umsatz des Health-IT-Riesen stieg 2022 im DACH-Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) auf 320 Millionen Euro, nach 280 Millionen Euro im Vorjahr. Dedalus konnte in der Region mehr als 20 neue KIS-Kunden gewinnen, davon allein 15 in Deutschland. Insgesamt sind derzeit 815 KIS des Unternehmens in deutschen Krankenhäusern und Kliniken installiert.

Die Softwareschmiede ist weiterhin auf Expansionskurs. Im März 2022 übernahm Dedalus 74,9 Prozent der Anteile an der Asklepios-Tochter Care-Bridge GmbH. „Care-Bridge“ ist eine cloudbasierte Plattform für Entlass- und Überleitungsmanagement. Außerdem kaufte Dedalus die Kölner GSG GmbH, eine auf Medizincontrolling spezialisierte Software- und Beratungsfirma. Parallel dazu treibt das Unternehmen die Entwicklung an „ORBIS U“ voran, der neuen webbasierten KIS-Plattform. Das System ist bereit für die Cloud, unterstützt aber weiterhin auch eine lokale Installation.

Die Expansion wird bislang großzügig finanziert vom Hauptanteilseigener Ardian. Das größte Private Equity-Unternehmen in Europa verwaltet aktuell nach eigenen Angaben ein Anlagevermögen von 150 Milliarden Euro. Allerdings soll das Private-Equity-Unternehmen im vergangenen Jahr laut einem Bericht des „Handelsblattes“ offenbar erfolglos versucht haben, Dedalus gewinnbringend zu veräußern. In der Branche waren im Frühjahr 2022 Summen von bis zu 3,5 Milliarden Euro im Gespräch, die Ardian zu erlösen hoffte. Doch die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Probleme schoben den Plänen zunächst einen Riegel vor: Ukraine-Krieg, die hohe Inflation und die unklare Entwicklung bei den Zinsen sorgten dafür, dass Banken nicht so mehr so risikofreudig sind und bei Milliardenkrediten für Firmenübernahmen sehr viel restriktiver sind.  

CompuGroup Medical: Turbulentes Jahr 2022

Das vergangene Jahr verlief für den Softwarekonzern CompuGroup Medical SE & Co. KGaA (CGM) besonders im 1. Halbjahr mehr als turbulent. Zunächst kämpfte der Koblenzer Konzern mit den Spätfolgen einer heftigen Cyberattacke im Dezember 2021, die das Unternehmen schließlich mehr als vier Millionen Euro kostete. Kaum überstanden, kam es im Anfang Juni 2022 dann auch noch zum überraschenden Abgang von CEO Dirk Wössner. Der frühere Ex-Telekom-Vorstand warf nach nur knapp 18 Monaten als CGM-Chef das Handtuch, weil es im Vorstand zum Streit über die strategische Ausrichtung des Konzerns gekommen war. Die Ereignisse beeinflussten zeitweise den Börsenkurs erheblich, dieser stabilisierte sich aber wieder. Derzeit beträgt die Marktkapitalisierung rund 2,38 Milliarden Euro (Stand: 28. März 2023), trotz der Turbulenzen wuchs der Konzernumsatz um zehn Prozent auf 1,13 Milliarden Euro (2021: 1,03 Milliarden Euro).

Dabei ist CGM weiterhin auf Expansionskurs. 2020 hatte das weltweit tätige Unternehmen mit aktuell mehr als 9000 Beschäftigten die Cerner KIS-Lösungen Medico, Soarian Integrated Care, Selene (Spanien) sowie Soarian Health Archive für 225 Millionen Euro übernommen und mit einem Schlag seinen Marktanteil am deutschen KIS-Markt massiv erhöht. Nach eigenen Angaben will CGM dadurch zur Nr. 2 im deutschen KIS-Markt aufgerückt sein, die Integration ist mittlerweile abgeschlossen. Im KIS-Segment stieg der Umsatz im vergangenen Jahr um acht Prozent auf 277 Millionen Euro (2021: 257 Millionen Euro).

Positive Effekte zeigt auch das Großprojekt im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Dort hat man sich für das CGM-KIS Clinical entschieden und offenbar damit das Interesse bei weiteren Großkrankenhäusern geweckt, so die Softwareschmiede. Selbst das Spanien-Geschäft brummt, trotz Corona-Pandemie konnte CGM dort zahlreiche Neukunden gewinnen. Die aktuelle Version der KIS-Software CGM Selene ist inzwischen in 18 Krankenhäusern in der Region Madrid und in mehr als 60 Krankenhäusern im gesamten spanischen Gesundheitssystem im Einsatz. Aktuelle Angaben zur Zahl der installierten KIS-Lösungen in Deutschland macht CGM hingegen nicht. 2020 war der Konzern in 350 Akut- und rund 500 Rehakliniken mit seinen Produkten vertreten.

Gut läuft für CGM auch das Konnektor- und KHZG-Geschäft, auch wenn der Konzern mit ersten Umsatzbeiträgen im Zusammenhang mit dem KHZG erst in diesem Jahr rechnet. Generell gut aufgestellt ist CGM im ambulanten Bereich, bis 2020 die eindeutige Domäne im Geschäft des Konzerns. Nun will das Unternehmen die Vernetzung der Systeme im ambulanten und stationären Bereich vorantreiben.  Die Koblenzer senden zugleich eine klare Kampfansage an Dedalus in Bonn. „Wir sind bereits in einigen Segmenten Marktführer und sind optimistisch, das auch in anderen Bereichen, wie HIS und Consumer Healthcare, zu erreichen.“

Oracle Cerner: Unter Druck

Der US-Konzern Cerner zählt seit 2015 Jahren zu den Schwergewichten im deutschen KIS-Markt. Damals hatte der US-Konzern die Siemens-KIS-Sparte übernommen und war für wenige Jahre zur Nummer 2 im deutschen KIS-Markt aufgestiegen. Alles sah zunächst nach weiterer Expansion aus, doch es sollte anders kommen. Erst verkaufte Cerner 2020 einen Teil seines KIs-Geschäftes an CGM (siehe oben), dann verkündete der US-Softwarekonzern Oracle Ende 2021 die Übernahme von Cerner, mit einem Kaufpreis von 28 Milliarden US-Dollar war es eine der größten Übernahmen in der Software-IT-Geschichte überhaupt. Die Übernahme hat Oracle, nach Umsatz zweitgrößter Softwarekonzern der Welt, Mitte 2022 offiziell abgeschlossen. Die eigentlichen Kaufgründe für Oracle waren zum einen der riesige medizinische Datenbestand, über den Cerner als großer KIS-Anbieter im US-Markt verfügt, zum anderen der Zugriff auf äußerst lukrative Geschäfte mit dem US-Militär. Cerner hatte 2015 die Ausschreibung des US-Verteidigungsministeriums für eine elektronische Krankenakte im militärischen Gesundheitssystem (engl. Military Health System, MHS) gewonnen. „GENESIS“ befindet sich derzeit noch im Rollout. Das KIS-Geschäft von Cerner in Deutschland hingegen gilt nach Einschätzung von Brancheninsidern in der Oracle-Zentrale im texanischen Austin nur als „Beifang“.

Nach dem KIS-Teilverkauf an die CompuGroup blieb in Deutschland das KIS ish.med bei Cerner. Als einziges vollständig in SAP Healthcare integriertes KIS ist ish.med weltweit in mehr als 750 Krankenhäusern im Einsatz, davon 250 im deutschen Markt. Aktuell läuft der Rollout von ish.med Model Systems bei der privaten Klinikkette Ameos. An insgesamt 22 Standorten wird künftig alles digital in der Patientenakte gespeichert. Zudem werden die Daten über mobile Geräte abrufbar sein. Laut dem Unternehmen bleiben Deutschland und Österreich weiterhin strategische Märkte für das US-Unternehmen, vor allem Deutschland genieße hohe Priorität.

Allerdings gerät Oracle Cerner gerade durch die SAP-Abkündigung der Branchenlösung IS-H erheblich unter Druck – und mit Oracle viele große Krankenhäuser In Deutschland, vor allem große Uniklinika. Diese nutzen IS-H als Abrechnungs- und Patientenmanagementlösung, die häufig an ish.med andockt. Laut SAP ist nun Ende 2027 mit dem Support für IS-H Schluss, eine kostenpflichtige Verlängerung ist maximal bis 2030 möglich. Weil laut SAP die ISH-Funktionalitäten künftig durch andere KIS übernommen werden sollen, ist damit auch ish.med als Lösung für Krankenhäuser mehr oder minder hinfällig, weswegen viele fieberhaft nach Alternativen suchen. Auch Oracle Cerner hat reagiert und kündigte Ende 2022 an, ein neues KIS für die Cloud zu entwickeln. In der Branche wurde die Ankündigung jedoch mit einiger Skepsis aufgenommen.

Alles zur Zukunft der Krankenhausinformationssysteme lesen Sie auch in unserer aktuellen Ausgabe ab Seite 27. Über die Entwicklungen im Markt haben wir zum Beispiel mit Michael Waldbrenner, Geschäftsführer Deutsche Telekom Clinical Solutions, und Dr. Michael Dahlweid, Chief Clinical and Product Officer bei Dedalus, gesprochen.

Als Special zur DMEA gibt es die Ausgabe kostenlos als E-Paper.

Nexus: Kontinuierliches Wachstum

Der Softwareanbieter Nexus aus Donaueschingen ist seit 1989 auf dem Markt. Mittlerweile gibt es die IT-Lösungen des börsennotierten Unternehmens in 25 europäischen Ländern und im Nahen Osten. Allein in Deutschland ist das Nexus KIS derzeit mit 281 Installationen vertreten (2022: 269).

Beim Konzernumsatz konnte Nexus 2022 erneut ein zweistelliges Plus (11,1 Prozent) hinlegen. Die staatlichen Programme zur Digitalisierung des Gesundheitswesens zahlen sich für das Unternehmen aus und bescherten einen Umsatz von 209,1 Millionen Euro (2021: 188,1 Millionen Euro). Der Aktienkurs litt allerdings unter dem Ausbruch des Krieges. Im Jahresvergleich hat die Aktie einen Verlust von 22,1 Prozent nach einem Gewinn von 40,4 Prozent im Jahr 2021 erzielt. Die neue Geschäftseinheit Nexus/DE (Deutschland) konnte einen Umsatz von 67,1 Millionen Euro verbuchen (2021: 62,7 Millionen Euro). Rund 80 Prozent davon wurden laut Nexus mit dem Bereich KIS generiert. Die Nachfrage nach den Portallösungen wie Nexus/KISNG und Nexus/Portal sei ungebrochen. Weiterhin setze das Unternehmen auf eine Lösung für strukturierte Befundung und eine VNA-Plattform. Die Marktposition will der Anbieter weiter ausbauen – sowohl in der KIS-Sparte als auch in den diagnostischen Bereichen, und rechnet mit einem zweistelligen Wachstum.

Im KIS-Bereich sind zum Beispiel die Kliniken Maria Hilf Mönchengladbach als wichtiger Neukunde hinzugekommen. Und auch mit der Johannesstift Diakonie arbeitet Nexus bereits seit vielen Jahren zusammen. Erst kürzliche haben beide bekanntgegeben, dass die Zusammenarbeit deutlich intensiviert wird. In dem Projekt geht es neben dem Ausbau klassischer KIS-Funktionalitäten auch um die Implementierung weiterer Nexus-Lösungen (lesen Sie hierzu einen ausführlichen Bericht ab 7. April auf kma Online). In den Niederlanden wird Nexus einen neuen Markt erschließen. Mit der Rehaeinrichtung Heliomare, die an 30 Standorten vertreten ist, wurde ein Vertrag mit einer Laufzeit von zehn Jahren abgeschlossen. Kern des Projekts ist die Ausstattung der Einrichtungen mit der Nexus/EHR-Suite inklusive Pflegelogistik und Portalfunktionalitäten.

Auf die Frage nach der Zukunft des eigenen KIS antwortet das Unternehmen, dass Interoperabilität an erster Stelle stehe. Daneben lege man großen Fokus auf die Weiterentwicklung intuitiv nutzbarer Oberflächen, die auch im App-Format nutzbar sind, sowohl lesend als auch schreibend. Auch der Plattformansatz ist kein Fremdwort: das Nexus-KIS kann jederzeit ergänzt werden um z.B. KI-Anwendungen, Anbindung von Wearables oder die Einbindung der Patientenverwaltung. Für die Abkündigung des SAP IS-H sieht man sich somit gut gerüstet.

Meierhofer: IS-H Abkündigung bietet Chance

Seit über 35 Jahren ist die Meierhofer AG als inhabergeführtes, mittelständisches Unternehmen im KIS-Markt vertreten. Mehr als 250 deutschsprachige Kunden in Deutschland, Österreich, Schweiz und seit neuestem auch in Liechtenstein setzen nach eigenen Angaben auf die digitalen Lösungen des Unternehmens. Unklar ist allerdings, ob damit reine KIS-Installationen oder sämtliche Lösungen aus dem Produktportfolio gemeint sind. 2021 betrug der Umsatz 29 Millionen Euro, zu aktuelleren Zahlen wollte das Unternehmen keine Angaben machen. Man sei „ein wirtschaftlich stabiles Unternehmen mit gesundem Wachstum“, heißt es. Neue große Marktpotenziale verspricht sich Meierhofer durch den Rückzug von SAP und seiner Branchenlösung IS-H.  

Wichtigstes Produkt im Portfolio ist weiterhin M-KIS, welches ursprünglich von Firmenchef Matthias Meierhofer selbst entwickelt wurde. Hier will man sich zukünftig mehr auf mobile Lösungen fokussieren. Ganz neu im Portfolio ist hingegen die ready-to-use-Lösung M-KIS Now. Dabei handelt es sich um ein weitestgehend standardisiertes, vorkonfiguriertes KIS, das sich schnell einführen lässt. Bereits zwei Klinikverbünde arbeiten mit der Lösung, die für Krankenhäuser sämtlicher Bettengrößen geeignet ist. Weiterhin migriert das Klinikum Siegen auf die neue Generation M-KIS Next. Und auch in der Schweiz und in Lichtenstein konnten neue Häuser gewonnen werden.

Seit 2016 ist Asklepios mit einer Beteiligung von 40 Prozent ein bedeutender Minderheitsgesellschafter an dem Health-IT-Unternehmen. Das letzte der sieben Hamburger Asklepios-Häuser ist im Februar 2022 mit M-KIS live gegangen. Nun wird das Patientendatenmanagementsystem M-PDMS sukzessive auf alle Asklepios-Häuser bis 2024 ausgerollt. Gemeinsam mit Asklepios will Meierhofer weitere Entwicklungsprojekte zu Lösungen, zum Beispiel für Medikation, hin zu einer Closed Loop Medication, vorantreiben. Den derzeitigen Fachkräftemangel spüre das Unternehmen zwar, aber er bremse nicht aus. Seit April 2022 wuchs Meierhofer um rund 70 Mitarbeitende.

Telekom: Verkauf von T-Systems gescheitert

Schon seit Jahren ist T-Systems ein Sorgenkind der Deutschen Telekom. Die Dienstleistungstochter, zu der auch der Healthcare-IT-Bereich gehört, ist wegen operativer Verluste unter Druck. Im vergangenen Jahr 2022 hielten sich hartnäckig Gerüchte, der Mutterkonzern Deutsche Telekom wolle die kriselnde Tochter T-Systems abstoßen. Im September meldete dann jedoch das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Insider, dass entsprechende Gespräche mit Interessenten gescheitert seien. Obwohl der Bereich Healthcare Solutions formal zur kriselnden T-Systems gehört, stand allerdings der Verkauf der Health-IT-Sparte offenbar nicht zur Diskussion. „Das Gesundheitswesen ist eine Fokusindustrie der Telekom/T-Systems. Gerade im Bereich sensibler Gesundheitsdaten ist es eminent wichtig, dass diese sicher und gut geschützt sowie – wenn es darauf ankommt – auch verfügbar sind“, heißt es seitens des Konzerns.

Telekom selbst zeigt sich insgesamt mit dem Geschäft ihrer Healthcare-Sparte vergangenen Jahr „sehr zufrieden“, wie das Unternehmen auf kma-Anfrage mitteilte. Man gehe „äußerst optimistisch in das Jahr 2023“, auch weil sich der Auftragseingang erhöht habe. Das liegt aber vor allem am guten IT-Geschäft infolge des KHZG, da Kunden verstärkt „Lösungen für Patientenportale, Arzneimitteltherapiesicherheit, digitale Pflege oder mobile Komponenten wie iMedone Mobile nachfragen“, so das Unternehmen. Für das laufende Jahr stehen Themen wie Cloud und der Einsatz von künstlicher Intelligenz wieder ganz oben auf der Agenda. Wie bei allen KIS-Herstellern versucht auch die Telekom von der SAP-Abkündigung von ISH zu profitieren und Kunden die eigene Abrechnungslösung iMedA zu verkaufen.

Das eigentliche KIS-Kerngeschäft von Telekom Healthcare hingegen stagniert seit vielen Jahren. Die Zahl der Installationen des Telekom-KIS iMedOne erhöhte sich im Jahr 2022 laut Telekom nicht, sie liegt weiterhin bei 250.  Konkrete Geschäftszahlen für die Untersparte Healthcare nennt die Telekom nicht, der Umsatz der Muttersparte T-Systems stieg nach den erheblichen Verlusten in den Vorjahren leicht an und wuchs organisch um 1,0 Prozent auf nun 3,8 Milliarden Euro.

Mesalvo: Gewinn von Neukunden

Die Mesalvo GmbH ist 2021 aus dem Zusammenschluss der kleinen mittelständische KIS-Schmiede i-Solutions Health (Mannheim) mit dem Klinik-IT-Anbieter Meona entstanden. Orchestriert wurde der Zusammenschluss damals von der schwedischen Kapitalgesellschaft Trill Impact, die sowohl an i-Solutions Health wie auch an Meona die Mehrheit der Anteile erworben hatte und dieser unter der Dachgesellschaft Mesalvo zusammenführte. „Der Zusammenschluss von Meona und i-Solutions Health unter der Dachmarke Mesalvo war strategisch und auch zeitlich genau der richtige Schritt“, urteilte damals der langjährige i-Solutions-Geschäftsführer Dr. Wolrad Rube, der die Geschäftsführung im vergangenen Jahr nach erfolgreicher Fusion abgegeben hat.

Die Geschäftsentwicklung war laut der IT-Firma im vergangenen Jahr positiv, man habe „viele Neukunden gewonnen, sowohl im Bereich KIS/KAS als auch im Bereich Notfallversorgung mit E.Care. Best of Suite ist heute mehr denn je gefragt und da ist Mesalvo bestens aufgestellt“, teilte das Unternehmen mit. Unter Best-of-Suite versteht man in der Softwarewelt einen All-in-One-Ansatz, in dem – wenn möglich – eine Vielzahl von Prozessen technologisch durch nur einen einzigen Anbieter abgebildet werden.

Insgesamt sei der Marktanteil von Mesalvo im Bereich KIS/KAS sowie speziell im Bereich Notaufnahme, Maximalversorger als auch im Grund- und Regelbetrieb gewachsen, teilt das Unternehmen mit, ohne jedoch konkrete Zahlen zu nennen. Auch zur Umsatz- und Erlösentwicklung im vergangenen Jahr machte die Firma, die derzeit rund 400 Menschen beschäftigt, gegenüber kma keine Angaben. Zum Vergleich: 2021 setzte allein i-Solutions (seit Juli 2022 Mesalvo Mannheim) rund 38 Millionen Euro um. Wenig Veränderungen gab es bei der zahlenmäßigen Entwicklung der installierten KIS-Lösungen. Im vergangenen Jahr lag demnach die Zahl der Installationen bei „über 100“, im Jahr zuvor waren es 102.  Für dieses Jahr liegt ein starker Fokus des Anbieters auf der Integration in die SAP-Welt für sogenannte Maximalversorger sowie Ersatz von ISH und ish.med.

Philips: Abschied vom KIS-Geschäft

Philips hat 2022 alle Anstrengungen eingestellt, sich mit dem KIS Tasy in der DACH-Region zu etablieren. Der Weltkonzern verabschiedet sich damit nach einem kurzen Intermezzo wieder aus dem deutschen KIS-Markt. Das bestätigten Firmen-Vertreter kma auf Nachfrage. Gleichwohl verabschiedet sich der Weltkonzern nicht aus dem Geschäft mit Health-IT-Lösungen für den deutschen Gesundheitsmarkt, auch das Geschäft mit der medizinischen Bildgebung läuft weiter.

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