
Internationale Fachkräfte sind aus den deutschen Krankenhäusern nicht mehr wegzudenken. Fast jedes Krankenhaus in Deutschland (96 Prozent) hat aktuell oder in den letzten fünf Jahren Ärztinnen oder Pflegekräfte aus dem Ausland beschäftigt. Auch in Zukunft werden die deutschen Krankenhäuser zunehmend auf internationale Fachkräfte angewiesen sein. 83 Prozent der Häuser erwarten, dass die Anzahl der internationalen Mitarbeiter in den nächsten fünf Jahren teilweise deutlich steigen wird.
Das ist ein Ergebnis der Studie „Mehr Fachkräfte durch Diversität im Krankenhaus“, die das Deutsche Krankenhausinstitut (DKI) für die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) durchgeführt hat. Mittels eines Literaturreviews, einer Krankenhausbefragung und Interviews mit Integrationsbeauftragten sollten nebst der Bedeutung internationaler Fachkräfte für die Krankenhausversorgung die Herausforderungen bei deren Integration untersucht werden. Laut Krankenhausbefragung stellen sprachliche und fachlich-qualifikatorische Probleme die größten Herausforderungen für die Krankenhäuser dar.
Auch bürokratische und administrative Hemmnisse machen es den Krankenhäusern schwer, internationale Fachkräfte zu gewinnen, wie etwa bei der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse oder dem Erhalt von Aufenthaltstiteln. Weitere Herausforderungen sind der hohe zeitliche und finanzielle Aufwand für den Bewerbungs- und Auswahlprozess, dem keine Gegenfinanzierung gegenübersteht.
Nahezu flächendeckend bieten die Krankenhäuser Einarbeitungsprogramme und Sprachkurse an, um internationale Fachkräfte zu integrieren. Die ersten Tage im neuen Land werden gezielt gestaltet, z. B. hinsichtlich Begrüßung, Dienstantritt, Transfer zur Arbeit.
Wünsche an die Politik aus der Krankenhauspraxis sind vor allem weniger Bürokratie und eine bessere Finanzierung von Integrationsmaßnahmen. Der Bürokratieabbau betrifft insbesondere eine schnellere Terminvergabe bei der Ausländerbehörde, ein effizienteres Vorgehen bei der Vergabe von Aufenthaltstiteln, bei der Berufsanerkennung und beim Familiennachzug sowie eine bundesweite Vereinheitlichung und Digitalisierung administrativer Vorgänge. Über öffentliche Fördermittel sollten die hohen Kosten der Akquise und Integration internationaler Fachkräfte refinanziert werden.








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