
Auf der Homepage heißt es am 9. September noch „Die Berglandklinik bleibt für Sie da!“, doch das Aus in Lüdenscheid steht längst fest: Die Frauenklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe im Märkischen Kreis wird zum 30. September 2024 geschlossen.
Das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium habe der traditionsreichen Fachklinik die beantragten Leistungsbereiche im zukünftigen Krankenhausplan nicht zugewiesen, nennt Geschäftsführer Alexander Eifler als Grund für die Entscheidung. Das habe das Ministerium Mitte Juni mitgeteilt. Als reine Belegklinik erfülle die Berglandklinik nicht die strukturellen Anforderungen zur Erbringung von Leistungen im Bereich der Allgemeinen Inneren Medizin, Chirurgie und Intensivmedizin.
Nach Gesprächen mit dem Ministerium und „sorgfältiger Prüfung und Abwägung aller Möglichkeiten gemeinsam mit dem Betriebsrat“, müsse die Geschäftsführung „mit großem Bedauern“ die Schließung bekanntgeben, so Eifler: „Unser Fokus liegt nun darauf, den Übergang für die Betroffenen so reibungslos wie möglich zu gestalten.“ Mit dem Betriebsrat sei ein Sozialplan sowie Interessenausgleich erarbeitet und verabschiedet worden.
Die Märkischen Kliniken in Lüdenscheid seien über die Situation informiert und stünden bereit, um die Versorgung in räumlicher Nähe zu sichern, erklärt Eifler weiter. Das Klinikum Lüdenscheid sei zwei Kilometer entfernt und könne den Wegfall ohne Problem auffangen, betont auf Nachfrage von kma auch das Ministerium. Die Versorgung im Bereich der Frauenheilkunde und der Geburtshilfe in Lüdenscheid sei weiterhin gesichert.
Die deutlichen Veränderungen der Krankenhauslandschaft durch den neuen Krankenhausplan führten zu mitunter schmerzhaften Einschnitten, heißt es in Düsseldorf weiter. Die Schließung von Krankenhausstandorten sei nicht das Ziel des Krankenhausplans NRW. Es sei jedoch möglich, „dass aufgrund der neuen Planungsstruktur und der hiermit eingeführten Qualitätskriterien manche Bewerber einige Leistungen nicht mehr erbringen können, da andere Bewerber eine bessere Qualitätsstruktur vorweisen konnten“, so das Ministerium.
Der Betreiber hätte die Berglandklinik auch als Privatklinik weiterführen können.
Ob daraus eine Schließung erfolge, liege jedoch in der Entscheidung des jeweiligen Krankenhausträgers, wird betont. Es gebe gute Gründe dafür, dass die Berglandklinik nicht erneut in den Krankenhausplan aufgenommen wurde. Das Krankenhaus erfülle Mindestkriterien nicht, die der Krankenhausplan als Voraussetzungen für den Betrieb vorgebe.
Die Schließung der Klinik in Lüdenscheid sei für die Betroffenen bedauerlich und mit Beschwernissen verbunden, räumt das Ministerium ein. Es handele sich jedoch um eine Entscheidung des Betreibers, nicht um eine Vorgabe des Landes: „Der Betreiber hätte die Berglandklinik auch als Privatklinik weiterführen können.“







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