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MinusgeschäftBKG diagnostiziert monatliches Defizit von 100 Millionen Euro

Rund 89 Prozent der bayerischen Kliniken rechnen in diesem Jahr mit teils immensen Verlusten. Laut Bayerischer Krankenhausgesellschaft ergibt sich ein Gesamtdefizit von 100 Millionen Euro pro Monat.

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Nach einerUmfrage der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG) erwarten neun von zehn Krankenhäuser in Bayern in diesem Jahr einen oftmals hohen Verlust in ihrer Bilanz. 2021 schrieb noch etwa jedes zweite der über 400 Krankenhäuser in Bayern schwarze Zahlen und die Höhe der Defizite konnte durch pandemiebedingte Ausgleichszahlungen einigermaßen in Grenzen gehalten werden. Das letzte Jahr schlossen bereits 71 Prozent der Kliniken mit negativen Betriebsergebnissen ab.

Die Befürchtungen aus dem letztjährigen Krankenhaustrend haben sich für 2022 noch verschlimmert: So würden für 2023 sogar 89 Prozent der Krankenhäuser mit zum Teil immensen Verlusten in Millionenhöhe rechnen. 

Monatliches Gesamtdefizit von 100 Millionen Euro

Wegen eines fehlenden Inflationsausgleiches und der Probleme mit dem Hilfsfonds des Bundes summierten sich derzeit die Defizite in nahezu allen Krankenhäusern zu monatlich über 100 Millionen Euro. „Im Ausblick auf die kommenden zwei bis drei Jahre sehen drei von vier Klinikverantwortliche die künftige wirtschaftliche Gesamtsituation negativ. Leider haben sich die düsteren Aussichten der letzten Jahre nicht gelichtet, sondern sind sogar noch bedrohlicher geworden“, so die BKG-Vorsitzende Tamara Bischof.

Viele Krankenhäuser erwarteten „atemberaubende“ Fehlbeträge in zweistelliger Millionenhöhe und einigen drohe im Laufe des Jahres die Insolvenz. Dass die Träger dauerhaft Millionenverluste ausglichen, sei keine Option, betonte die Kitzinger Landrätin (Freie Wähler). Schon jetzt müssten Landkreise und Städte Investitionen beispielsweise in Schulen zurückstellen, um Klinik-Defizite auszugleichen.

Schleichende Reduzierung befürchtet

Der rasante Anstieg der Zahl der defizitären Kliniken sei eine „Katastrophe“, so BKG-Geschäftsführer Roland Engehausen. Zudem befürchtet Engehausen eine „schleichende Reduzierung durch Standortschließungen und Abteilungsschließungen“. Er forderte von der Bundesregierung, zumindest Geld aus einem Härtefallfonds in Höhe von rund vier Milliarden Euro, den der Bund eingerichtet hatte, unbürokratisch auszuzahlen.

Die Regeln für entsprechende Anträge seien so kompliziert, dass die meisten Kliniken weitgehend leer ausgingen, kritisierte Engehausen. Die umfassende Krankenhausreform, die Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) angekündigt hat, sei in keiner Weise geeignet, die Probleme der Kliniken schnell zu lösen. 

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