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VerwaltungsratDeggendorfer Aufseher nehmen Stellung zu Durchsuchung

Nach den Durchsuchungen am Klinikum Deggendorf hat der Verwaltungsrat jetzt zum Verdacht auf mögliche Insolvenzdelikte klar Stellung bezogen. Der Vorsitzende betont auch, dass alle Gehälter gezahlt worden seien.

Donau-Isar-Klinikum Deggendorf
Donau-Isar-Klinikum
Wurde durchsucht: der Deggendorfer Standort des Donau-Isar-Klinikums.

Im Klinikum Deggendorf ist die Durchsuchung der Staatsanwaltschaft Landshut Ende November weiter Dauerthema. Während die Ermittler noch daran arbeiten, die Sachverhalte aufzuklären, haben sich nun auch die Verantwortlichen des Hauses, das zum Donau-Isar-Klinikum (DIK) gehört, detaillierter dazu geäußert. Wie berichtet, geht es unter anderem um den Verdacht auf Untreue, auf Insolvenzdelikte und auf das Vorenthalten von Arbeitsentgelt.

Alle Gehälter wurden und werden gezahlt.

Man habe großes Interesse an der Aufklärung und unterstütze den gesamten Aufarbeitungsprozess, heißt es in Deggendorf. Und natürlich gelte weiter die Unschuldsvermutung. „Die medizinische und pflegerische Versorgung aller Häuser und Standorte ist nicht von den Ermittlungen betroffen und ist weiterhin uneingeschränkt gewährleistet“, betont Verwaltungsratschef Werner Bumeder. Auch die Beschäftigten seien nicht betroffen, „alle Gehälter wurden und werden gezahlt“.

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Seine Prüfaufgabe nehme das Aufsichtsgremium sehr ernst, ergänzt Bumeders Stellvertreter Bernd Sibler: „Wir sind unserer Aufsichtspflicht regelhaft in vollem Umfang nachgekommen.“ Dafür seien auch Experten hinzugezogen worden – namentlich die Bayerische Krankenhausgesellschaft sowie die Wirtschaftsprüfunternehmen PWC und KPMG. Diese hätten bestätigt, „dass keine Maßnahmen erforderlich sind“, so Sibler. Auch bei den Tochterunternehmen hätten externe Prüfer „zu keiner Zeit insolvenzrechtliche Maßnahmen gefordert“.

Ohnehin könne das DIK als Krankenhaus in öffentlicher Trägerschaft nicht insolvent gehen, heißt es weiter. Öffentliche Rechtsträger seien nicht insolvenzfähig, und die Landkreise Deggendorf und Dingolfing-Landau hätten sich klar zum DIK bekannt.

Verbindlichkeiten aus Bauvorhaben

Die hohen Verbindlichkeiten des Hauses, die im Übrigen nicht Bestandteil des Ermittlungsverfahrens seien, erklären die Verantwortlichen zum Teil mit „vielen umfangreichen Bauvorhaben, die auch der zukünftigen Versorgung der Patienten dienen“. So seien etwa unter anderem Operations-Säle und Sterilisationseinheiten, die Neugeborenen-Intensivstation und die Kinderambulanz sowie der Hubschrauberlandeplatz renoviert worden. Die umfangreichen Projekte seien notwendig gewesen, „weil der Sanierungsbedarf nachweislich vorlag“.

Zukünftige Vorständin hat Geschäfte übernommen

Die bereits im Mai 2025 gewählte zukünftige Vorständin Amelie Becher, die das Amt in dieser Funktion ab 1. Januar 2026 antritt, sei bereits jetzt mit der Übernahme der Geschäfte beauftragt worden, heißt es weiter. Die Beschäftigten seien in zwei Personalversammlungen über den derzeitigen Stand informiert worden, und der Verwaltungsrat der Kliniken sei sofort in den Informationsprozess eingebunden worden.

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