Georg Thieme Verlag KGGeorg Thieme Verlag KG
Georg Thieme Verlag KGGeorg Thieme Verlag KG

Caritas-Krankenhaus St. JosefEvakuierung nach Bombenfund – Regensburger Klinik probt Ernstfall

Alarm im Caritas-Krankenhaus St. Josef in Regensburg. Weil im Osten der Stadt eine Bombe gefunden wurde, muss die Klinik sofort evakuiert werden. Dieses Szenario wurde jetzt geübt. Eine Aufgabe war dabei besonders beschwerlich.

Dass in Regensburg bei Bauarbeiten eine Bombe auftaucht, ist durchaus vorstellbar. Deshalb haben rund 75 Mitarbeitende des Caritas-Krankenhauses St. Josef und Einsatzkräfte diesen Ernstfall jetzt simuliert. Bereits wenige Minuten nachdem die Medizinisch-Ärztliche Direktorin PD Dr. Sylvia Pemmerl über den Bombenfund und die Notwendigkeit der sofortigen Evakuierung informiert wurde, ertönten Sirenen rund um das Krankenhaus.

Überall Blaulicht. Feuerwehr und Rettungsdienst treffen ein. Währenddessen werden auf der Übungsstation schon die Patienten in unterschiedliche Transportgruppen eingeteilt, von gehfähig bis intensivpflichtig. Um die „echten“ Patienten in St. Josef nicht zu stören, nutzten die Verantwortlichen für die Übung eine frisch renovierte Station.

Um noch etwas mehr Druck aufzubauen, haben wir uns nicht nur für eine kurzfristige Evakuierung entschieden, sondern auch dafür, dass die Aufzüge außer Betrieb sind.

18 Schüler der Rettungsdienstschule der Malteser spielen die „Patienten“. Zudem sind zehn Spezialpuppen im Einsatz, mit denen sich vor allem die Evakuierung von Patienten, die auf Beatmung oder Infusionen angewiesen sind, trainieren lässt. „Um noch etwas mehr Druck aufzubauen, haben wir uns nicht nur für eine kurzfristige Evakuierung entschieden, sondern auch dafür, dass die Aufzüge außer Betrieb sind“, erklärt Dr. Andreas Hüfner. Der Chefarzt der Zentralen Notaufnahme koordiniert die Übung gemeinsam mit Dr. Werner Kargl, dem Ärztlichen Leiter der Intensivstation.

Der Abtransport über das Treppenhaus ist beschwerlich – vier Personen sind nötig, um die „Patienten“ sicher zur Sammelstelle zu bringen. Der Umgang mit den Transportdecken ist für Ungeübte nicht ganz einfach, Überwachungsmonitore, Infusionsständer und Sauerstoffflaschen erschweren die Evakuierung zusätzlich. „Und genau darum geht es – diese ungewohnte Situation zu proben. Denn auch wenn wir hoffen, dass er nie eintritt, so muss im Ernstfall jeder Handgriff sitzen“, erklärt Hüfner, „von der Einteilung der Patienten über den Abtransport bis hin zur Kommunikation mit Rettungsdienst und Feuerwehr.“ Je seltener Gefahrenlagen eintreten, umso mehr solle man sich durch Übungsszenarien auf sie vorbereiten, ergänzt Kargl.

Nach rund eineinhalb Stunden war die Station sicher evakuiert. „Die Übung ist ohne größere Probleme erfolgreich verlaufen“, zieht Sylvia Pemmerl Bilanz: „Die Übung war dazu da, mögliche Fehlerquellen zu entdecken und die Abläufe zu optimieren, so dass im Ernstfall eine gewisse Routine für die Abläufe gegeben ist. Das ist uns heute gut gelungen.“

Die Übung war nicht die erste dieser Art an dem Caritas-Krankenhaus. Die letzte große Übung lief im Januar 2020: eine Pandemieübung. Auf eine Wiederholung der damaligen Situation hoffen die Verantwortlichen nicht: Nur wenige Wochen danach wurde der erste Coronapatient eingeliefert.

Sortierung
  • Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!

    Jetzt einloggen