Georg Thieme Verlag KGGeorg Thieme Verlag KG
Georg Thieme Verlag KGGeorg Thieme Verlag KG

Oberhavel KlinikenIm Medical Escape Room Fehlern auf der Spur

Medikationsfehler, Hygienemängel und Co. gefährden die Patientensicherheit. An den Oberhavel Kliniken werden daher interdisziplinäre Teams in Medical Escape Rooms trainiert, potentielle Fehlerquellen zu entdecken – und im Stationsalltag zu vermeiden.

Medical Escape Room an den Oberhavel Kliniken
Kerstin Neubauer/Oberhavel Kliniken
Hier gilt es zusammenzuarbeiten: Ärzte und Pflegekräfte untersuchen gemeinsam die psychiatrische Patientin.

Für mehr Aufmerksamkeit im Stationsalltag setzen sich die Overhavel Kliniken mit ihrem Projekt „Medical Escape Room“ ein. In Simulationstrainings suchen interdisziplinäre Teams aus Pflegekräften und Ärzten in eigens dafür präparierten Patientenzimmern zusammen nach Fehlern. Unter dem Motto „Safety First“ gilt es diese und andere Risiken für die Patientensicherheit zu erkennen, zu vermeiden und den Blick für weitverbreitete Risiken wie zum Beispiel bei der Medikation zu schärfen.

Wir möchten auf unterhaltsame Art die Aufmerksamkeit der Kolleginnen und Kollegen schulen − niedrigschwellig und praxisnah.

Das Projektteam unter der Leitung von Krankenhausapothekerin Claudia Herholz hat sich einiges einfallen lassen. Mal ist ein Flüchtigkeitsfehler eingebaut, mal ein Fehler bei der pflegerischen Versorgung, mal bei der Hygiene. Insgesamt 26 von ihnen gibt es in den zwei geriatrischen Patientenzimmern zu entdecken. Sie basieren auf Meldungen aus dem zentralen Krankenhaus-Berichtssystem CIRS, in das andere Kliniken Informationen einspeisen, Beschwerden von Patienten sowie Hinweisen aus Audits im Rahmen von Zertifizierungen.

„Wir möchten auf unterhaltsame Art die Aufmerksamkeit der Kolleginnen und Kollegen schulen − niedrigschwellig und praxisnah“, erläutert Claudia Herholz, Fachapothekerin für klinische Pharmazie. Sie führt weiter aus, dass es unter anderem ganz klar um die Vorbeugung und rechtzeitige Entdeckung von Medikationsfehlern geht. Diese gilt es im teils hektischen Stationsalltag unbedingt vermeiden. „Ich freue mich sehr, dass sich so viele wieder die Zeit genommen haben, mit uns auf Spurensuche zu gehen!“

Mehr-Augen-Prinzip: Gemeinsame Fehlersuche und -analyse

20 Minuten haben die Teams Zeit, die Räume in Ruhe gemeinsam zu betrachten und nach Fehlern abzusuchen. Es folgen eine Auswertung und die Diskussion der Fehlerquellen in der Gruppe. „Besonders spannend für uns als Projektteam ist es jedes Mal, wenn Fehler gefunden werden, die wir gar nicht mitbedacht haben“, so Claudia Herholz. So profitierten alle und letzten Endes vor allem die Patienten. Eine Win-win-Situation.

Besonders spannend für uns als Projektteam ist es jedes Mal, wenn Fehler gefunden werden, die wir gar nicht mitbedacht haben.

Die Projektidee für die Simulationstrainings entstammt dem Konzept der Schweizer Stiftung Patientensicherheit. Als „Room of Horrors“ entwirft die Stiftung Trainingsräume für Heime und Arztpraxen, Apotheken und Kliniken, in denen mittels simulierter Situationen Mitarbeitende für Themen der Patientensicherheit sensibilisiert werden. 2022 war der Auftakt für das Projekt in den Oberhavel Kliniken. Seitdem sollen die Simulationstrainings an den Klinikstandorten Hennigsdorf, Oranienburg und Gransee einmal jährlich stattfinden.

Sortierung
  • Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!

    Jetzt einloggen