
Aus in Thuine: „Der Betrieb des Elisabeth-Krankenhauses muss leider zu Ende Februar 2025 eingestellt werden“ – diesen Hinweis liest, wer die Webseite des insolventen niedersächsischen Versorgers aufruft. Leider sei es nicht gelungen, eine Zukunftsperspektive für das insolvente Haus zu entwickeln, das bislang zu den Niels-Stensen-Kliniken gehörte. Lediglich die Angebote des Hospizes St. Veronika und der Fach-Pflegeeinrichtung St. Katharina würden fortgeführt, heißt es in dem Hinweis weiter.
Die beiden Bereiche sind in derselben GmbH organisiert wie das Krankenhaus und haben rund 120 Beschäftigte. Sie bleiben zunächst erhalten und werden nach einem Investorenprozess an einen neuen Gesellschafter übertragen, so jedenfalls lautet der Plan. Verhandlungen darüber liefen „sehr vielversprechend“, heißt es in einer Mitteilung.
Interessierte Investoren sprangen ab
Das mit Millionen-Verlusten kämpfende Krankenhaus ist seit Juni 2024 in einem Schutzschirmverfahren und sollte auf diesem Weg saniert werden. Seitdem arbeiten die Restrukturierer Eric Coordes von der Mönig Wirtschaftskanzlei und Holger Rhode von der Sozietät Görg als Geschäftsführer in Thuine. Marcus Oshege von der EmsVechte Consulting Group ist Handlungsbevollmächtigter, Stephan Michels von der Michels Vorast Insolvenzverwaltungen GbR vorläufiger Sachwalter.
Nach ihrem Konzept, mit dem sie das 115-Betten-Haus wieder in die schwarzen Zahlen führen wollten, sollte das Elisabeth-Krankenhaus (EKT) seinen neuen Schwerpunkt auf die Bereiche Orthopädie und Geriatrie legen. Eine Analyse habe gezeigt, dass es in diesen Bereichen eine Unterversorgung in der Region gebe und der Ansatz auch wirtschaftlich tragfähig sei, heißt es in der Mitteilung. Potenzielle Investoren hätten das Konzept für realistisch gehalten und ihr Interesse geäußert, das Krankenhaus zu übernehmen.
Allerdings hätten sie den Vorbehalt gehabt, dass auch die entsprechenden Gremien, Ausschüsse sowie die Politik im Land und in der Region hinter dem Konzept stehen müssten. Und daran haperte es offenbar: So habe etwa der Krankenhausplanungsausschuss „klar signalisiert, das Konzept nicht zu unterstützen, auch nicht im Rahmen eines Trägerwechsels“, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Region sei trotz aller Bemühungen nicht in der Lage, das Krankenhaus finanziell zu unterstützen, so dass die interessierten Investoren abgesprungen seien.
Stellenangebote für andere Häuser der Niels-Stensen-Kliniken
Deshalb müsse der Klinikbetrieb eingestellt werden, und den etwa 500 Beschäftigten werde gekündigt. Mit den Arbeitnehmervertretern werde ein Interessensausgleich und Sozialplan verhandelt. Allerdings hätten die Niels-Stensen-Kliniken großes Interesse, EKT-Mitarbeitende in anderen Häusern weiter zu beschäftigten, hieß es auf Anfrage von kma am Firmensitz in Osnabrück. Es gebe entsprechende Angebote, und Gespräche mit der EKT-Geschäftsführung liefen bereits. Zum Beispiel sei das St.-Vinzenz-Hospital Haselünne nicht weit entfernt.







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