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Niels-Stensen-KlinikenElisabeth-Krankenhaus Thuine geht in Schutzschirmverfahren

Millionen-Verluste zwingen auch das Elisabeth-Krankenhaus Thuine in die Insolvenz. Man werde in Kürze ein Schutzschirmverfahren einleiten, erklären die Niels-Stensen-Kliniken, zu denen das Haus gehört.

Elisabeth-Krankenhaus Thuine
Schoening Fotodesign/Niels-Stensen-Kliniken
Das Elisabeth-Krankenhaus Thuine kann seine laufenden Kosten nicht mehr aus eigener Kraft decken.

Christina Jaax findet klare Worte: „Wir können unsere laufenden Kosten nicht mehr aus eigener Kraft decken“, sagt die Geschäftsführerin der Niels-Stensen-Kliniken und meint das Elisabeth-Krankenhaus Thuine (EKT): „Wir sind gezwungen, in Kürze ein Schutzschirmverfahren einzuleiten.“ Der Klinikbetrieb werde aber in vollem Umfang weitergeführt, heißt es in einer Mitteilung der Niels-Stensen-Kliniken, die ihren Hauptsitz im niedersächsischen Osnabrück haben.

Die Entscheidung sei nach sorgfältiger Abwägung und rechtlicher Prüfung getroffen worden, betont Jaax, und die Bemühungen um eine Rettung des Standortes mit 115 Betten würden weiter vorangetrieben: „Wir stehen zu unserem Krankenhaus und werden die Kommunikation mit dem Land und den Kostenträgern auch während des Schutzschirmverfahrens fortsetzen und Spielräume ausloten.“

Millionenverluste und teure Instandhaltung

Im vergangenen Jahr, so Jaax, habe das EKT einen Verlust von rund fünf Millionen Euro gemacht, und im laufenden Jahr werde ebenfalls ein siebenstelliges Minus erwartet. „Trotz intensiver Bemühungen, Maßnahmen zur Kostensenkung und Erlössteigerung umzusetzen“, habe das Krankenhaus bislang nicht wirtschaftlich zukunftsfähig aufgestellt werden können. Daneben seien erhebliche Instandhaltungsmaßnahmen und Investitionen zur Wettbewerbsfähigkeit des Krankenhauses erforderlich, die ebenfalls nicht aus eigener Kraft vorgenommen werden könnten, heißt es in der Mitteilung weiter.

Mehr zum Thema:

Die Niels-Stensen-Kliniken beschäftigen im Raum Osnabrück und im Emsland knapp 7000 Mitarbeitende. Zu dem christlichen Klinikverbund gehören sechs somatische Krankenhäuser, zwei Fachkliniken für Psychiatrie, Psychosomatik und innere Medizin sowie eine Fachklinik für psychische und psychosomatische Erkrankungen mit insgesamt mehr als 1750 Betten. Sie behandelten den Angaben zufolge zuletzt mehr als 85 000 stationäre und 250 000 ambulante Patienten. Außerdem zählen vier Pflegeeinrichtungen, ein Hospiz, zehn MVZ sowie ein Bildungszentrum und eine Dienstleistungsgesellschaft zum Verbund.

Das Elisabeth-Krankenhaus in Thuine ist ein Grund- und Regelversorger mit der Klinik für Orthopädie, Endoprothetik und Unfallchirurgie, der Allgemein- und Viszeralchirurgie, der Inneren Medizin und Gastroenterologie sowie der Anästhesie und Intensivmedizin. Am Standort sind auch die Fach-Pflegeeinrichtung St. Katharina sowie das Hospiz St. Veronika angesiedelt.

Neue Medizinstrategie mit gravierenden Folgen

Das 115-Betten-Haus ist nicht die einzige Baustelle der Niels-Stensen-Kliniken. Der Verbund hat aktuell eine neue Medizinstrategie erarbeitet, die ihn für die Zukunft rüsten soll. Damit sind einschneidende Veränderungen verbunden – unter anderem die Schließung des Krankenhauses St. Raphael Ostercappeln. Mehr dazu lesen Sie hier.

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