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Bad KreuznachAuch Krankenhaus St. Marienwörth muss in die Eigenverwaltung

Die Liste der Insolvenzen wird immer länger. Auch das Krankenhaus St. Marienwörth in Bad Kreuznach ist jetzt betroffen. Der Verein der Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz hat ein Eigenverwaltungsverfahren beantragt, um sich zu sanieren.

Krankenhaus St. Marienwörth
Krankenhaus St. Marienwörth des Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz e.V.
Das Krankenhaus St. Marienwörth in Bad Kreuznach wird vom Verein der Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz betrieben.

Mit dem Krankenhaus St. Marienwörth in Bad Kreuznach geht ein weiteres Krankenhaus in Rheinland-Pfalz in ein Insolvenzverfahren. Der Träger, der Verein der Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz, hat vor dem Amtsgericht Neuwied am 10. Juni einen Antrag auf Eröffnung eines Eigenverwaltungsverfahrens gestellt. Neben dem 298-Betten-Haus der Regelversorgung, das rund 700 Beschäftigte hat, sind mehrere Seniorenheime und weitere Einrichtungen des Vereins von dem Verfahren betroffen.

Die Versorgung laufe überall vollumfänglich weiter, heißt es in einer Mitteilung. Die Betreuung aller in stationärer oder ambulanter Obhut befindlicher Menschen sei uneingeschränkt gewährleistet. Löhne und Gehälter der Mitarbeiter seien im Rahmen des Verfahrens gesichert. Von der Insolvenz nicht betroffen sind demnach die auf die Förderung der Kinder-, Jugend-, und Altenhilfe ausgerichtete Stiftung Hospital St. Wendel gGmbH sowie die Behindertenwerkstatt Mosellandwerkstätten Ebernach-Kühr gGmbH, an denen der Verein Anteile hält.

Aufgrund des Fachkräftemangels können wir nicht alle unsere Einrichtungen voll auslasten.

„Die Gegenfinanzierung der pflegerischen, betreuenden und medizinischen Versorgungsleistungen unserer Einrichtungen ist in den vergangenen Jahren zunehmend schwieriger geworden“, erklärt Bruder Michael Ruedin, Vorstandsvorsitzender des Vereins der Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz: „Aufgrund des Fachkräftemangels können wir nicht alle unsere Einrichtungen voll auslasten – das macht ein auskömmliches Arbeiten herausfordernd.“

Ziel der Vorstände sei es, den Verein und die zugehörigen Gesellschaften, die insgesamt rund 1700 Mitarbeitende beschäftigen, vollständig und unter Beibehaltung der Trägerschaft zu sanieren. „Über das Sanierungsverfahren wollen wir uns den äußeren Gegebenheiten bestmöglich anpassen, um langfristig wirtschaftlich tragfähig zu sein“, so Bruder Ruedin. Der Orden der Franziskanerbrüder stehe fest hinter dem Verein und tue alles dafür, ihn mit seinen Mitteln zu unterstützen, heißt es in der Mitteilung weiter.

Mehr zum Thema:

Der Vereinsvorstand der Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz entwickele derzeit gemeinsam mit einem Team aus Restrukturierungsexperten ein Konzept zur zukunftsfähigen Aufstellung der Vereins-Einrichtungen und -Dienste. Zu dem Team gehören unter anderem die Rechtsanwälte Dr. Mark Boddenberg und Kimon Kantis von der Kanzlei Eckert Rechtsanwälte als Generalhandlungsbevollmächtigte. Einen vorläufigen Sachwalter, der das Verfahren begleite, werde das Amtsgericht Neuwied kurzfristig bestellen.

„Die Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz haben ihre Situation früh erkannt, wodurch die Sanierungschancen gut sind“, sagt Boddenberg. Das Eigenverwaltungsverfahren biete „einen schnellen und effektiven Lösungsweg“.

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