
Das Ziel ist klar: Das St. Josefs-Hospital im niedersächsischen Cloppenburg soll nachhaltig saniert und wirtschaftlich solide aufgestellt werden. Dafür haben die Verantwortlichen beim Amtsgericht Cloppenburg einen Antrag auf Durchführung eines Schutzschirmverfahrens gestellt. Das St. Josefs-Hospital gehört zum Klinikverbund der Schwester Euthymia Stiftung (SES), genau wie das Krankenhaus St. Elisabeth Damme, das St. Franziskus-Hospital Lohne und das St. Marienhospital Vechta.
„Das St. Josefs-Hospital steht wie viele Gesundheitsversorger in ganz Deutschland vor wirtschaftlichen Herausforderungen, die aus den laufenden Krankenhausbetrieben nicht finanziert werden können“, erklärt Geschäftsführer Andreas Krone. Die Möglichkeiten, zusätzliche Mittel zu beschaffen, seien mit dem bereits erfolgten Verkauf des Ärztehauses und des Gemeindepsychiatrischen Zentrums ausgeschöpft.
Nun stelle man „bewusst frühzeitig die Weichen, um eine durchgreifende Sanierung im Rahmen des gerichtlichen Schutzschirmverfahrens zu ermöglichen“, so Krone. Als Generalhandlungsbevollmächtigte stehen der Geschäftsführung Stefan Denkhaus und Friedemann Schade von der Kanzlei BRL zur Seite. Vorläufiger Sachwalter ist Dr. Rainer Eckert.
Die rund 860 Beschäftigten seien am 18. November in einer Versammlung über das Verfahren informiert worden, heißt es in einer Mitteilung des St. Josefs-Hospitals. Die Versorgung der Patienten laufe in vollem Umfang weiter, das Haus setze alle Behandlungen unverändert fort. Auch der große Neubau werde wie vorgesehen fortgeführt, der Zeitplan werde eingehalten, heißt es.
In enger Abstimmung mit dem vom Amtsgericht eingesetzten vorläufigen Gläubigerausschuss und der Mitarbeitervertretung werde in den kommenden Wochen ein Restrukturierungsplan erarbeitet und umgesetzt, so das Krankenhaus. Für die Geschäftsführung stehe fest, „dass die positive Leistungsentwicklung im laufenden Jahr, erzielt unter anderem durch die Stabilisierung der Geburtshilfe, die Etablierung einer 24-stündigen Bereitschaft zur Versorgung von Herzinfarkten und die Etablierung eines OP-Roboters in der Orthopädie, fortgeführt werden soll“.
Auch SES-Vorstand Ulrich Pelster gibt sich zuversichtlich: „Der Schutzschirm ist der Startschuss, um das Unternehmen wirtschaftlich so zu stabilisieren, dass es auch in Zukunft seine wichtige Rolle als Gesundheitsversorger in der Region weiterhin ausüben kann.“







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