
Die ersten Monate seien anstrengender gewesen, aber „unser Mut zahlt sich offenbar aus“. So bilanzieren Nico Kleine-Knefelkamp und Enrico Ukrow, was sie an den Kliniken Beelitz am 1. Januar 2024 begonnen haben. Seitdem sind die zum Recura Kliniken Verbund zählenden Kliniken aus dem Leasing-Modell ausgestiegen.
Ich merke, dass die Motivation in den Teams gestiegen ist.
100 Tage später (Stichtag war der 9. April 2024) zeichne sich ab, dass sich der eingeschlagene Weg lohne, so Pflegedirektor Kleine-Knefelkamp: „Die Stimmung auf unseren Stationen ist grundlegend besser geworden.“ Die kumulierten Ausfallzeiten seien rückläufig, und die Kliniken könnten kurz-, mittel- und längerfristige Ausfälle durch die eigene Belegschaft „besser und harmonischer kompensieren“, so Kleine-Knefelkamp: „Ebenso merke ich, dass die Motivation in den Teams gestiegen ist.“ Zudem hätten sich ehemalige Leasingkräfte beworben und seien fest eingestellt worden.
„Wir hatten bislang von keiner Station eine Anfrage, nicht einmal zeitweise wieder auf Leasingkräfte zurückzugreifen, um Lücken in den Dienstplänen zu besetzen“, erklärt Geschäftsführer Ukrow. Die generelle Anzahl nachzubesetzender Dienste sei im Vergleich zu vorher sehr gering, und die Besprechungen zu Nachbesetzungen seien viel harmonischer – „weil jeder weiß, für wen man einspringt und warum“, so Ukrow.
Auch der interne Pool-Dienst werde gut angenommen, was die Manager neben der Vergütung auch auf die Auswahl- und Entscheidungsfreiheit zurückführen. „Wir vergüten im Pool-Dienst auf einem vergleichbaren Niveau, auf dem wir vorher Leasingkräfte einkaufen mussten“, sagt Ukrow: „Durch den Ausstieg verbuchen wir auch keinen Abfluss finanzieller Mittel mehr, sondern können diese Mittel für die Belegschaft, technische Arbeitserleichterungen oder andere Maßnahmen verwenden.“ In Summe verzeichne er sogar ein leichtes Personalwachstum, so der Geschäftsführer.
Keine geschlossenen Stationen mehr
Erstmals seit mehr als zehn Jahren betreiben die Kliniken Beelitz jetzt alle verfügbaren Stationen inhaltlich und fachlich mit eigenen Kräften, betont der Manager. Und es gebe keine geschlossenen Stationen mehr: „Das war im Leasing leider gar nicht möglich, da wir viel zu oft Ausfälle von Leasingkräften intern kompensieren mussten, denn Leasingunternehmen müssen keinen Ersatz stellen“, sagt Ukrow: „Jetzt können wir die fachliche Kompetenz auf allen Stationen verlässlich sicherstellen.“
Auch wenn sein Haus noch nicht alle Stationen zu 100 Prozent auslasten könne, weil das Einstellen von Pflegekräften der Nachfrage nachlaufe, sei der eingeschlagene Weg „für uns genau der richtige“, betont Ukrow: „Mittelfristig können wir auch das Thema Schichturlaub angehen.“







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