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LeistungsbündelungKliniken in Osnabrück treiben Kooperation voran

Das Klinikum Osnabrück und die Niels-Stensen-Kliniken planen eine engere Zusammenarbeit. Ihr Ziel: Doppelstrukturen abbauen, Versorgung sichern und Fachkräfte gewinnen. Ein „Letter of Intent“ markiert den Start des Projekts.

Klinikum Osnabrück
Klinikum Osnabrück
Das Klinikum Osnabrück (im Bild) und die Nils-Stensen-Kliniken wollen durch eine Kooperation ihre Leistungsangebote in der Region langfristig sichern.

Das Klinikum Osnabrück und die Niels-Stensen-Kliniken – mit dem Marienhospital Osnabrück und dem Franziskus-Hospital Harderberg – haben einen „Letter of Intent“ unterzeichnet, der den Weg für eine engere Zusammenarbeit ebnet. Ziel ist eine standortbezogene Bündelung von Leistungen und der Abbau von Doppelstrukturen. In dem Papier sind gemeinsame Leitplanken für eine stationäre Versorgung festgelegt.

Die Gespräche zwischen den Trägern wurden durch gewachsenes Vertrauen und erste gemeinsame Projekte der vergangenen Jahre vorbereitet. Nun beschleunigt die Krankenhausreform den Prozess. Die Kooperation soll die medizinische Versorgung auf dem Niveau der Maximalversorgung in Stadt und Landkreis Osnabrück langfristig sichern. Durch die Kooperation soll das Risiko eines möglichen Leistungsverlustes reduziert werden.

Der Letter of Intent ist ein wichtiger Schritt, um die Kräfte zu bündeln und den nachteiligen Wettbewerb zwischen den Krankenhäusern in der Region zu beenden.

„Der Letter of Intent ist ein wichtiger Schritt, um die Kräfte zu bündeln und den nachteiligen Wettbewerb zwischen den Krankenhäusern in der Region zu beenden“, betont Osnabrücks Oberbürgermeisterin Katharina Pötter. Auch Weihbischof Johannes Wübbe, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Niels-Stensen-Kliniken, sieht in der Zusammenarbeit große Chancen: „Wenn Krankenhäuser gemeinsam handeln, profitieren die Menschen in der Region.“

Medizinisches Zielbild mit klarer Rollenverteilung

Die Partner favorisieren eine stufenweise Umsetzung eines gemeinsamen medizinischen Zielbildes. Demnach soll das Klinikum Osnabrück die umfassende Notfallversorgung übernehmen, während das Marienhospital Osnabrück sich auf die onkologische Schwerpunktversorgung konzentriert. Das Franziskus-Hospital Harderberg soll künftig mit einem orthopädischen Profil agieren.

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Die Notfallversorgung soll in enger Kooperation zwischen allen Standorten erfolgen. Gleichzeitig sollen durch die Bündelung der Kompetenzen neue Weiterbildungsangebote entstehen, die bislang nur Universitätskliniken bieten – ein Pluspunkt im Wettbewerb um medizinisches Fachpersonal.

Finanzierung als Knackpunkt

Die wirtschaftliche Lage der beteiligten Träger macht deutlich: Ohne gezielte Fördermittel ist die Umsetzung der Kooperation nicht realisierbar. Insbesondere am Klinikum und am Marienhospital wären umfangreiche bauliche Maßnahmen erforderlich. Das niedersächsische Sozialministerium sowie die Kostenträger sind daher eng in die Planungen eingebunden.

Ein verbindlicher Zeitrahmen für die Umsetzung existiert bislang nicht. Der Projektplan sieht jedoch vor, dass bis Mitte 2026 alle grundlegenden Fragen – von der gesellschaftsrechtlichen Ausgestaltung über die Finanzierung bis hin zu kulturellen Unterschieden der Träger – geklärt werden sollen.

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