
Die Krankenhauslandschaft im Emsland steht vor einem umfassenden Umbau: Das Krankenhaus Ludmillenstift Meppen und die St. Bonifatius Hospitalgesellschaft wollen künftig unter dem Dach der neu gegründeten Johannes Gesellschaft Emsland eine gemeinsame medizinische Strategie entwickeln.
Ziel ist der Aufbau eines gemeinsamen emsländischen Klinikverbunds, in dem die Häuser mit klar profilierten Leistungsschwerpunkten kooperieren.
Reaktion auf Reformdruck
Die Initiative ist eng mit dem Land Niedersachsen und dem Landkreis Emsland abgestimmt und versteht sich als direkte Antwort auf die anstehende Krankenhausreform. Diese schreibt den Kliniken stärkere Spezialisierung bei gleichzeitiger Sicherstellung der Versorgung im ländlichen Raum vor – eine Aufgabe, die angesichts des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels immer wichtiger werde, heißt es in einer Mitteilung des Ludmillenstifts.
„Wir möchten mit der Expertise vor Ort und der Unterstützung des Landes sowie des Landkreises die strategische Neuausrichtung der Krankenhäuser im Emsland aktiv selbst gestalten“, betonen die beiden Geschäftsführer der Johannes Gesellschaft Emsland, Stefan Fischer und Ansgar Veer.
Erste Integration bereits erfolgt
Ein erster Schritt ist bereits vollzogen: Das St. Vinzenz Hospital Haselünne wurde im April diesen Jahres aus dem Niels-Stensen-Verbund herausgelöst und in die Trägerschaft der Johannes Gesellschaft überführt. In den kommenden Monaten sollen auch Ludmillenstift sowie das Bonifatius Hospital mit ihren Pflegeschulen und Medizinischen Versorgungszentren folgen.
Die wirtschaftliche Herausforderung bleibt groß. Besonders im Meppener Ludmillenstift, so Geschäftsführer Fischer, seien „große Anstrengungen erforderlich, damit es zukünftig wieder wirtschaftlich geführt werden kann.“
Die Mitarbeitenden der beteiligten Einrichtungen wurden bereits über die Pläne unterrichtet. In den kommenden Monaten sind vertiefende Gespräche mit den Verantwortlichen vorgesehen. Veer mahnt dabei realistische Erwartungen an: „Das wird kein einfacher Weg sein, zumal es viel Umdenken in den Unternehmen erfordern wird.“ Da durch die Reform nicht mehr alle Behandlungen an jedem Krankenhausstandort vorgehalten werden können.
Langfristige Agenda: Versorgung aus einem Guss
Strategisch verfolgt die Johannes Gesellschaft ein abgestuftes Versorgungsmodell – von der wohnortnahen Grund- und Regelversorgung bis zur Maximalversorgung in spezialisierten Zentren. Ergänzt werden soll das Angebot durch innovative Versorgungsformen.
Getragen wird die neue gGmbH vom St. Bonifatius Hospitalgesellschaft e.V. und der Stiftung Ludmillenstift.








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