
Die Niels-Stensen-Kliniken trennen sich von ihrem St.-Vinzenz-Hospital in Haselünne. Der christliche Verbund mit Sitz im niedersächsischen Osnabrück und der Bischöfliche Stuhl zu Osnabrück geben die Mehrheitsanteile an die dafür neu gegründete Johannes Gesellschaft Emsland ab, teilen die Niels-Stensen-Kliniken mit.
Die Übernahme stehe noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch das niedersächsische Sozialministerium sowie weiterer Aufsichtsbehörden, alle Beteiligten seien jedoch „optimistisch, dass hierzu zeitnah positive Entscheidungen fallen“, heißt es weiter.
Neue Trägergesellschaft gegründet
Die gemeinnützige Johannes Gesellschaft wurde für die Transaktion als Krankenhausträgergesellschaft neu gegründet. Weitere Kliniken gehören ihr nicht. Die Gesellschaft wird zu gleichen Anteilen von der Stiftung Ludmillenstift Meppen und der St. Bonifatius Hospitalgesellschaft Lingen gehalten. Die Hospitalgesellschaft wiederum ist Träger von vier Allgemeinkrankenhäusern, dem Bonifatius Hospital in Lingen, dem Borromäus Hospital in Leer, dem Hümmling Hospital in Sögel und dem Marien Hospital in Papenburg Aschendorf.
Den Anteilskaufvertrag für das Haus in Haselünne haben Vertreter der neuen Johannes Gesellschaft Emsland, der Stiftung Ludmillenstift, der St. Bonifatius Hospitalgesellschaft sowie der Niels-Stensen-Kliniken und des Bischöflichen Stuhls, der auch weiter Gesellschafter bleibt, bereits unterzeichnet. Auch der Antrag auf Trägerwechsel sei an das Land Niedersachsen gerichtet worden, heißt es in der Mitteilung.
Die Transaktion ist Teil eines weitreichenden Umbaus, den die Niels-Stensen-Kliniken im vergangenen Jahr angekündigt hatten. Mit anderen Trägern wird bereits seit längerem über die zukünftige stationäre Versorgungssituation im Emsland und in der Region Osnabrück diskutiert. Auch mit Blick auf die Krankenhausreform habe sich der Verbund im Rahmen seiner Medizinstrategie 2028 entschlossen, sein Engagement auf die Region Osnabrück zu konzentrieren, erklärt das Unternehmen.
Für die Häuser im Emsland gilt nun die neue Trägerstruktur. Ursprünglich sollte auch das Elisabeth-Krankenhaus Thuine Teil der jetzt gefundenen Lösung werden, allerdings war es Mitte 2024 in ein Insolvenzverfahren gegangen und hat mittlerweile seit dem 7. Februar 2025 seinen Betrieb eingestellt.
Die mehr als 500 Mitarbeitenden des St.-Vinzenz-Hospitals seien über den geplanten Gesellschafterwechsel bereits informiert worden, heißt es weiter. Für ihre bestehenden Dienstverträge ergeben sich durch den Gesellschafterwechsel den Angaben zufolge keine Veränderungen. Stimmen das Land und die Aufsichtsbehörden zu, werden die Johannes Gesellschaft Emsland und der Bischöfliche Stuhl die gemeinsamen Träger des Haselünner Krankenhauses sein.
St.-Vinzenz-Hospital
Das St.-Vinzenz-Hospital Haselünne ist ein katholisches Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung. Jährlich werden rund 4000 stationäre und etwa 12 000 ambulante Patienten in den Kliniken für Innere Medizin, Psychiatrie und Psychotherapie sowie Psychosomatische Medizin und Psychotherapie versorgt. Das Haus das für die psychiatrische Vollversorgung des Emslandes zuständig ist, hat insgesamt 180 vollstationäre Betten und umfasst zudem eine allgemeine psychiatrische Tagesklinik mit 15 Plätzen, eine gerontopsychiatrische Tagesklinik mit 16 Plätzen und eine psychiatrische Institutsambulanz.







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