Politische Rückzieher bei der Krankenhausfinanzierung gefährden nicht nur Budgets, sondern das Fundament jeder Reform – das Vertrauen der Mitarbeitenden. Ohne Verlässlichkeit keine Zukunft. Ein Kommentar von Dr. Nicolai Kranz.
Der MD Nord startet Leistungsgruppenprüfungen an über 100 Kliniken in Hamburg und Schleswig-Holstein. Bis Juli sollen über 1500 Prüfungen erfolgen. Für Hamburgs Gesundheitssenatorin Schlotzhauer ein wichtiger Meilenstein.
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Die Reform der Kliniklandschaft gewinnt immer mehr an Tempo. Bundesländer, Kommunen und Klinikverbünde denken Versorgungsstrukturen neu, bündeln Leistungen und richten Standorte strategisch neu aus. Viele Entscheider setzen auf erprobte Medizin- und Standortstrategien. Einige davon stellen wir in unserem neuen kma Whitepaper vor.
Die befürchtete Pleitewelle ist bisher ausgeblieben. Dennoch droht Bayerns Kliniken 2027 trotz Investitionen und Nachzahlungen die schwierigste Finanzlage. Warum die BKG vor weiteren Standortschließungen und finanziellen Engpässen warnt.
Am dritten Tag des Deutschen Krankenhaustages rückt die Pflege ins Zentrum und zeigt sich selbstbewusst. Experten fordern ein ganzheitliches, sektorenübergreifendes Versorgungssystem und eine klare Rolle für Pflegefachpersonen – ohne sie ist Reform nicht denkbar.
Beim Deutschen Krankenhaustag prallen die Positionen aufeinander: Klinikverbände warnen vor Sparzwang und fehlender Planungssicherheit, während die Politik den Reformkurs mit Milliardenhilfen verteidigt. Der Transformationsprozess bleibt umstritten.
Die Regeln: unklar. Das Personal: fehlt. Und dann wird noch Geld gestrichen. Für die Krankenhausplanung in Rheinland-Pfalz sind zu viele Fragen offen, kritisiert Minister Clemens Hoch. Der Regierungswechsel im Bund habe vieles schwieriger gemacht.
Der DBfK kritisiert die geplante Krankenhausreform als vertane Chance für eine sektorenübergreifende Gesundheitsversorgung. Pflegequalität werde vernachlässigt, strukturelle Einbindung pflegerischer Expertise fehle, warnt Präsidentin Vera Lux.
Trotz großer Versprechen bleibt die Anpassung der Krankenhausreform hinter den Erwartungen zurück. Verbände und Kassen kritisieren fehlende Qualitätskriterien. Sie fordern weiterhin Nachbesserungen.
Das Warten hat ein Ende: Das Bundeskabinett hat das KHAG beschlossen. Während Gesundheitsministerin Warken von Fortschritt spricht, kritisieren Krankenkassen und Klinikverbände vor allem die eingeschränkten Länderkompetenzen.
Die Krankenhausreform soll weiterentwickelt werden, nicht verwässert – darauf pocht die SPD. Streitpunkte waren die Bezahlung nach Leistungsgruppen sowie der Transformationsfonds. Heute soll der Entwurf durch das Kabinett gehen.
Das Verschieben ist offensichtlich vorbei: Am 8. Oktober soll das Bundeskabinett den KHAG-Entwurf von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken beschließen. Ein Kompromiss zwischen Union und SPD war lange heftig umstritten.
Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin warnt vor Einschränkungen der Länderrechte bei der Krankenhausreform. Dabei geht es nicht nur um die Frage, welche Klinik welche Leistung anbietet.
Die Pläne für die sektorenübergreifende Versorgung stoßen auf Kritik. Mehrere Klinik-Träger und die AOK wünschen sich flexiblere Vorgaben zu Leistungen und regionale Lösungen. Auch die Finanzierung müsse gesichert sein.
Erhöhter Druck auf Berlin: Die Länder warten weiter auf zentrale Zusagen zur Krankenhausreform. BW-Gesundheitsminister Lucha sieht noch deutlichen Nachbesserungsbedarf am KHAG.